US-Milliardäre investieren in Bergbauprojekt in Grönland

Grönland. Grönlands Eispanzer schrumpft jedes Jahr durch den Klimawandel. Doch damit werden die Bodenschätze darunter immer einfacher zugänglich. An der neuen „Schatzsuche“ sind nun auch Milliardäre wie Jeff Bezos und Bill Gates beteiligt, berichtet CNN. Die Suche gilt den begehrten Metallen Kobalt, Nickel und Kupfer für Elektroautos.

Karte GL Schatzsuche

Das südliche Ende von Grönland und das Projektgebiet Disko-Nuussuaq oben links. Karte sel/stepmap

Das Video von CNN zeigt volle Aktivität im Gebiet „Disko-Nuussuaq“. Das US-Start-up KoBold Metals ist mit 51 Prozent bei Bluejay Mining eingestiegen, die in dem Gebiet schon länger prospektieren und auch noch andere Projekte in Grönland betreiben. KoBold Metals will AI zur Suche nach den begehrten Metallen nutzen. Dass es sie dort gibt, ist keine Frage mehr, lediglich, welches die beste Stelle ist. KoBold hat auch deshalb die Aufmerksamkeit von CNN gewonnen, weil dort Jeff Bezos, Michael Bloomberg und Bill Gates investiert haben. Andere bekannte Partner sind der norwegische Staatskonzern Equinor und Mitsubishi.

Die Erkundungslizenzen betreffen sowohl Teile der Disko-Insel ( Qeqertarsuaq) als auch der Halbinsel Nuussuaq gegenüber. Das abgebaute Material könnte per Schiff abtransportiert werden.

Viele Bergbaupläne in Grönland

Bluejay hat bereits eine Abbaugenehmigung für das offenbar unproblematische Dundas Ilmenit Projekt in Moriusaq, Nordwestgrönland. Der Betrieb ist aber noch nicht in Gang. Ilmenit enthält Titanoxid.

Eine Genehmigung hatte auch Tanbreez bekommen, ein australisches Unternehmen, das Metalle seltener Erden abbauen wollte. Doch nun hat man schon länger nichts davon gehört, und die Website ist nicht zugänglich.

Uranabbau nicht erwünscht

Greenland Minerals hatte ebenfalls damit geworben, Metalle seltener Erden abzubauen, die für neue Technologien benötigt werden. Der Fundort Kvanefjeld/ Kuannersuit enthält jedoch auch Uran, das als Nebenprodukt mit abgebaut werden sollte.

Im Streit über das Projekt brach die frühere grönländische Regierung auseinander. Die Partei Inuit Ataqatigiit war mit einem klaren Nein dazu größte Fraktion in der Neuwahl geworden und hatte das Wahlversprechen mit dem früheren Koalitionspartner Naleraq in weniger als einem Jahr erfüllt. Sie hatten ein neues Gesetz auf den Weg gebracht, das den Abbau von uranhaltigen Produkten nur bis zu einem Grenzwert zulässt. Diesen hätte Greenland Minerals nicht einhalten können. Greenland Minerals hat sich vorerst zurückgezogen, es ist unklar, inwieweit noch rechtliche Schritte folgen. 

Rubine und Anorthosit

Tatsächlich in Gang ist die Rubinmine in Qeqertarsuatsiaat in Südgrönland, auch wenn der örtliche Bürgermeister zuletzt unzufrieden damit war, dass Greenland Ruby ein Abkommen zugunsten des Dorfes bisher nicht eingehalten hat. Außerdem in Betrieb ist der Abbau von Anorthosit in der Nähe von Kangerlussuaq der kanadischen Firma Hudson Ressources. Hudson Ressources plant auch den Abbau von Metallen Seltener Erden.

 

Früherer Artikel zum Thema:

Uranabbau-Verbot: Greenland Minerals zieht sich aus Grönland zurück

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