Polarlicht

Polarlicht entsteht durch elektrisch geladene Teilchen aus der Sonne, die auf die Erdatmosphäre treffen. Die Magnetfeldlinien der Erde leiten sie zunächst zu den Polen ab. Im sogenannten Polarlichtoval, einem Gürtel rund um die magnetischen Pole, treten sie dann in die Atmosphäre ein. Ihre Energie lässt die Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle leuchten.  Schöner kann Physik nicht sein. Je stärker die Magnetfeld-Störung, desto toller die Show, und desto weiter südlich in Europa ist etwas davon zu sehen.

Polarlicht

Polarlicht am 28. Februar 2019 in Luleå

Voraussetzung für die Beobachtung von Polarlichtern (schwedisch norrsken/ norwegisch nordlys/ isländisch norðurljós/ finnisch revontulet) ist die Nähe zum Polarlichtoval und ein klarer dunkler Himmel. Bereits Ende April wird es nachts nicht mehr dunkel genug am Polarkreis. Man benötigt einen Platz mit möglichst wenig störenden Lichtquellen und eine Portion Glück. Auch ein heller Mond kann extrem stören! Befindet man sich weit südlich des (nördlichen) Polarlichtovals, benötigt man einen dunklen Horizont Richtung Norden. Vorhersagen helfen, die Chancen zu erkennen, sind aber nicht komplett zuverlässig. Als besonders aussichtsreich gelten die Zeiten um die Tag- und Nachtgleichen im Herbst und im Frühjahr. Die Aktivitäten auf der Sonne folgen einem Zyklus von elf Jahren. International wird das Nordlicht Aurora oder Aurora borealis genannt, das Pendant auf der Südhalbkugel ist Aurora australis.

Vorwarnung: Wer zuvor viele Bilder und Bücher studiert hat, wird möglicherweise nach grell-grünen Streifen Ausschau halten. Das menschliche Auge nimmt aber Farben unterschiedlich wahr – und auf dem Weg durch die Linse verändern diese sich ebenfalls. Vielleicht ist aber gerade der anfangs etwas unscheinbar wirkende weiße Streifen  der Anfang einer faszinierenden Show.

Polarlicht Luleå 28. Februar 2019

Fotos von Polarlichtern sind eine tolle Erinnerung, können das Erlebte aber nur unvollständig wiedergeben. Allerdings sieht man die Farben darauf durch die längere Belichtung meist noch stärker. Ein richtig gutes Bild hinzubekommen ist aber nicht einfach. Für Anfänger: Man braucht ein Stativ wegen der langen Belichtungszeiten. Den Autofokus stellt man am besten aus, weil er sein Ziel in der Dunkelheit nicht findet,  und stellt die Schärfe mit der Hand ein (meist unendlich). Mit weit offener Blende und Zeitautomatik   gibt es dann zumindest ein Bild, auf dem man etwas sieht. Ist die Belichtung nicht zufriedenstellend, kann man auf manuell wechseln und ausgehend von der letzten Automatik-Belichtung optimieren. Profis geben gerne noch ausführlichere Tipps und bieten sogar Kurse dazu an.

Links zur Polarlicht-Vorhersage:

Es gibt inzwischen auch eine Reihe von kostenlosen Apps fürs Handy, die einen sogar warnen, wenn die Aktivität am Aufenthaltsort aussichtsreich ist, beispielsweise diese Polarlicht-Vorhersage.

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