Im europäischen Norden werden viele unterschiedliche Sprache gesprochen – auch über die Ländergrenzen hinweg.
Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Isländisch und Färöisch haben gemeinsame Wurzeln und gehören zur skandinavischen Gruppe der germanischen Sprachfamilie.
Die drei auf dem Kontinent gesprochenen Sprachen teilen einen Großteil des Wortschatzes und der Grammatik. Das erleichtert die Verständigung untereinander.
Auf der Kola-Halbinsel wird größtenteils Russisch gesprochen. Die slawische Sprache wird zwar mit kyrillischen Buchstaben geschrieben, gehört aber wie die skandinavischen zu den indoeuropäischen Sprachen.
Die Samen waren schon im Land, als es im Norden noch keine Grenzen gab. Samische Sprachen werden sowohl in Norwegen, Schweden und Finnland als auch in Russland gesprochen (siehe Sápmi/Die samischen Sprachen).
Samisch und Finnisch zählen zum finno-ugrischen Zweig der Uralsprachen. Dazu gehört auch Karelisch in der benachbarten, zu Russland gehörenden Republik Karelien (siehe Sprachen am Polarkreis) . Teile davon gehörten in der Vergangenheit zu Finnland/Schweden. Auch das in Nordnorwegen noch von einer Minderheit gesprochene Kvenisch gehört in diese Gruppe.
Schweden und Finnland verbindet eine lange gemeinsame Geschichte. Über Jahrhunderte gehörte Finnland zum schwedischen Königreich, Schwedisch war die höhere Bildungs- und Verwaltungssprache, insbesondere an der Küste für viele aber auch die Muttersprache. 1809 musste Schweden Finnland nach verlorenem Krieg an Russland abtreten, als Grenze im Norden wurde die Flüsse Tornio und Muonio festgelegt. Danach löste Finnisch als Sprache der Mehrheit Schwedisch als Bildungs- und Verwaltungssprache in den meisten Teilen des Landes schrittweise ab. Auf den Åland-Inseln, die innerhalb Finnlands autonom sind, wird weiter nur Schwedisch gesprochen.
An der nördlichen Grenze wurde und wird auch westlich der Grenzflüsse viel Finnisch gesprochen. Durch den engen Kontakt hat sich dort eine stark vom schwedischen Wortschatz beeinflusste Variante des Finnischen entwickelt, das Tornedalfinnisch oder Meänkieli, das inzwischen als Minderheitensprache anerkannt ist. Das in Finnland gesprochene Schwedisch (Finnlandschwedisch) ist wiederum stark vom Finnischen beeinflusst.
Vom Norwegischen gibt es mehrere Varianten. Zum einen das von der Mehrheit benutzte Bokmål, das dem Dänischen nah ist. Norwegen befand sich über Jahrhunderte in einer Union mit Dänemark. Die Variante Nynorsk wurde 1850 von Sprachwissenschaftler Ivar Aasen auf der Basis ländlicher Dialekte entwickelt und ist linguistisch gesehen die ältere Variante. Darüber hinaus gibt es starke regionale Unterschiede.
Isländisch und Färöisch sind in Grammatik und Wortschatz noch sehr nah an den alten nordischen Sprachen und selbst mit guten Kenntnissen einer skandinavischen Sprache vom Kontinent nicht so einfach zu verstehen.
Auf den Färöer und in Grönland ist Dänisch Verkehrssprache neben den Landessprachen. Grönländisch gehört zu den eskimo-aleutischen Sprachen und ist verwandt mit der der kanadischen Inuit (siehe Sprachen am Polarkreis).
Kleine Sprachen müssen besonders kämpfen, um nicht unterzugehen. Visit Faroe Islands hat sich dazu etwas einfallen lassen: