Wieder Scrapie-Ausbruch – aber immer mehr resistente Schafe

Skagafjörður (Island). Auf dem Hof Kirkjuhóll in der Kommune Skagafjörður ist ein Schaf an Scrapie erkrankt. Was früher dazu führte, dass die gesamte Herde getötet werden musste, hat heute nicht mehr dieselben Folgen: Etwa die Hälfte der Schafe trägt bereits einen Genabschnitt in sich, der resistent oder möglicherweise resistent gegen Scrapie macht. Resistente Tiere dürfen voraussichtlich weiterleben. Darüber berichtete RÚV.

Schafe Island

Schafe auf Island. Foto Elisabeth Mosaidis/ Pixabay

Ein junges Schaf auf dem Hof hatte deutliche Scrapie-Symptome gezeigt. Es ist inzwischen getötet worden. Wie viele weitere noch sterben müssen, entscheidet die Lebensmittelaufsicht- und Veterninärbehörde MAST.  Für den betroffenen Landwirt zahlt sich aus, dass er bereits mit resistenten Tieren gezüchtet hat. Insgesamt hat der Hof 300 Schafe.

Scrapie, isländisch Riða, ist eine unheilbare, tödlich verlaufende Krankheit der Gehirns bei Schafen. Die Krankheitserreger, sogenannte Prione, überleben lange auf Oberflächen und im Boden. Deshalb musste ein betroffener Hof früher gründlich desinfiziert und es durften zwei Jahre lang keine Schafe mehr gehalten werden. Seit mit resistenten Tieren gezüchtet wird, hat sich das Verfahren jedoch geändert. 2023 durften erstmals 100 bereits resistente Schafe am Leben bleiben, obwohl Scrapie auf dem Hof ausgebrochen war.

Auf dem Weg zur kompletten Scrapie-Resistenz

Seit 2022 wird mit Tieren gezüchtet, die einen resistentmachenden Genabschnitt in sich tragen. Dem vorausgegangen war ein umfassendes Testprogramm, um Schafe auf Island zu finden, die jene resistentmachenden Genabschnitte trugen, die man bereits aus der Forschung in anderen Ländern kennt. Die Initiative dazu kam von der deutsch-isländischen Schafzüchterin und Autorin Karólína Elísabetardóttir. Inzwischen ist es ein offizielles Programm. Bis 2044 soll Island komplett scrapiefrei sein.

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