Projekt Oviken: Bald Uran made in Sweden?

Berg (Schweden). Seit Jahren untersucht die australische Bergbau-Prospektierungsfirma Aura Energy den Boden in Oviken, einem Teil der Kommune Berg in Jämtland am Storsjön. Das Interesse gilt Vanadium und anderen Batteriemetallen sowie Uran. Uranabbau ist aktuell in Schweden verboten – doch die jetzige atomkraftfreundliche Regierung könnte dieses Verbot wieder aufheben. Wie auch immer: Die Kommune fürchtet um ihr Wasser und will die Grube nicht haben. Darüber berichtete SVT.

Lage von Oviken – Schwedens Uranvorkommen. Karte sel/openstreetmap/umap

Gerade hatte Aura Energy zwei gut besuchte Informationsversammlungen in Berg abgehalten, um das Projekt vorzustellen. Doch viele Einwohner sind skeptisch, es gab sogar einen Fackelzug gegen das Projekt. Die Kommune Berg wiederholt seit Jahren, dass sie die Grube nicht will, und hat dazu auch einen Beschluss gefasst. Die Kommune fürchtet, dass giftige Stoffe dabei ins Trinkwasser gelangen könnten – ein besonders abschreckendes Beispiel im Norden war in dieser Hinsicht die finnische Grube Talvivaara. Doch es ist nicht die Kommune, die letztlich die Entscheidung darüber fällen wird.

Aura Energy will Vanadium und Uran abbauen

Aura Energy war in Oviken von Anfang an zweigleisig gefahren und sowohl an dem Vanadium als auch an dem Uran interessiert. Bei dem Vorkommen in Oviken handelt es sich um Alaunschiefer, der sowohl die begehrten Metalle als auch Uran enthält. Als die damalige schwedische Regierung 2018 die Uranförderung verbot, versuchte Aura Energy, Schadensersatz zu bekommen, wurde aber abgewiesen. Doch für die jetzige schwedische Regierung ist die Förderung von Atomkraft eines der Hauptziele. Umweltministerin Romina Pourmokhtari sprach sich vergangenen Sommer explizit auch für Urangruben in Schweden aus. Aura Energy hofft nun auf eine Änderung der Gesetzgebung und hat diese in seiner jüngsten Scoping-Studie bereits berücksichtigt.

Viel Fläche für den Tagebau

Die Metalle sollen im Tagebau abgebaut werden, was viel Fläche beanspruchen würde. Staub davon könnte zu den verbliebenen Anwohnern hinüberwehen. Auch von den Transporten wären sie betroffen. Für die Kritiker ist die Frage nach dem Uranabbau nicht die entscheidende: Da das Uran sich im Alaunschiefer befindet, würde es bewegt, auch wenn am Ende nur Vanadium und Nickel verkauft würden. Deshalb lehnen sie das gesamte Projekt ab.

Noch hat Aura Energy den formellen Konzessionsantrag an die Bergbaubehörde („Bergstaten“) nicht gestellt, dieser wird jedoch gerade vorbereitet.

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