Kiruna (Schweden). Schon viele Häuse sind in Kiruna und auch aus Malmberget umgezogen – aber noch keins wie dieses: Kirunas 40 Meter breite Kirche, 600 Tonnen schwer. Nun steht das Datum fest: Am 19./20. August soll es so weit sein, kündigte das Bergbauunternehmen LKAB an. Die Vorbereitungen laufen seit Jahren.
Bereits seit Juni 2024 ist Kirunas Kirche geschlossen und wird auf dem Umzug vorbereitet. Geplant ist, sie in einem Stück an ihren neuen Standort zwischen dem Friedhof und dem neuen Zentrum in Tuolluvaara zu bringen. Sowohl das Gewicht als auch die Breite sind dabei eine Herausforderung. Deshalb kann die Kirche nicht auf dem kürzesten Weg transportiert werden, sondern nimmt den Umweg über Lombololeden.
Straße verbreitert für den Kirchentransport
An dem Plan dafür wurde seit Jahren gearbeitet: Entlang der fünf Kilometer langen Trasse wurden die Straßen von neun auf 24 Meter verbreitert. Wie andere Häuser zuvor soll die Kirche auf einem ferngesteuerten Trailer transportiert werden. Dabei bevorzugen die Planer und Macher einen vorsichtigen Ansatz. So wird das Gebäude nicht über den Weg transportiert, den Besucher normalerweise gehen, sondern sie wird als Erstes an einer besseren Stelle rückwärts ihren Hang hinunterrollen. Entsprechende Arbeiten daran gab es schon vergangenes Jahr.
Bereits 23 Kulturgebäude umgezogen
Das alte Zentrum Kirunas und Teile der Stadt müssen umziehen, da der Boden unter ihnen nach 120 Jahren Erzabbau nicht mehr sicher war. Viele Gebäude wurden abgerissen, zum Beispiel das alte Rathaus. Ausgewählte Kulturgebäude wurden und werden aber umgezogen und sind teils im neuen Stadtteil am Luossavaara, teils in der Nähe des neuen Zentrums zu finden. Allein in Kiruna sind es inzwischen 23 umgezogene Kulturgebäude. Als Verursacher der Schäden ist es die Bergbaufirma LKAB, die den Umzug bezahlen muss. Um die Details ringen LKAB und die Kommune Kiruna allerdings immer wieder miteinander. LKAB gehört dem schwedischen Staat.
Kirche seit 1912 in Benutzung
Kirunas Kirche wurde von 1912 in der neugegründeten Bergbaustadt nach einem Plan des Architekten Gustav Wickman fertiggestellt. Die Form orientiert sich unter anderem an einer samischen Kote und norwegischen Stabkirchen. Typisch für den Norden ist der abseits des Hauptgebäudes stehende Glockenturm.
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