Uranabbau-Verbot: Greenland Minerals zieht sich aus Grönland zurück

Grönland. Greenland Minerals wird sich neue Projekte außerhalb Grönlands suchen. Damit zieht das australische Unternehmen die Konsequenzen aus der Gesetzesänderung in Grönland zum Thema Uran. Das Projekt Kuannersuit/Kvanefjeld liegt damit nach 12 Jahren Entwicklung zunächst auf Eis. Darüber berichtete KNR.

Kvanefjeld

Lage von Kvanefjeld in Südgrönland. Karte mit Hilfe von stepmap

Vor einem Monat hatte das grönländische Parlament mit knapper Mehrheit das neue Rohstoffgesetz beschlossen – mit einem Verbot des Abbaus von Uran. Außerdem gilt ein Grenzwert von 100 ppm Gewicht (Anteile pro Million) Uran beim Abbau von anderen Elementen, die dort liegen, wo auch Uran im Boden vorkommt. Diesen Grenzwert könnte Greenland Minerals in Kuannersuit nicht einhalten, selbst wenn sie lediglich Seltene Erden abbauen wollten. Der Urangehalt liegt bei etwa 300 ppm.

Greenland Minerals steuert nun um und wird sich zunächst Projekte außerhalb Grönlands suchen, so heißt es in der jüngsten Mitteilung des Unternehmens. Der bisherige Geschäftsführer verlässt seinen Posten, bleibt aber als Berater für den Übergang erhalten. Kuannersuit/Kvanefjeld gilt weiter als lohnenswertes Projekt. Man prüfe noch die neue gesetzliche Situation. „Über die nächsten Schritte im Projekt Kvanefjeld wird das Unternehmen berichten, sobald möglich.“  Zunächst liegt das Projekt auf Eis.

Wahlversprechen erfüllt

Die Parteien Inuit Ataqatigiit und  Naleraq haben damit ihr Wahlversprechen erfüllt. Die Opposition kritisiert, dass mit dem neuen Rohstoffgesetz Investoren verschreckt werden und Grönland mögliche Arbeitsplätze und Einkommen verloren gehen. Tatsächlich soll sich bereits ein Investor aus einem Projekt zurückgezogen haben, das mit Kuannersuit gar nichts zu tun hat. Doch es gibt auch die andere Seite: So berichtet die Bürgermeisterin von Narsaq, die Schafhalter in der Umgebung wagten nun wieder zu investieren. Sie hatten Sorge gehabt, dass giftiger Staub in ihre Region weht und ihr Gewerbe vernichtet. Narsaq liegt dem angedachten Grubengebiet am nächsten. Dort hatte Inuit Ataqatigiit besonders viele Stimmen bekommen.

Tanbreez könnte starten

Für Tanbreez, ein bereits genehmigtes Bergbauprojekt zum Abbau schwerer Seltener Erden, bedeutet die neue Gesetzgebung kein Hindernis. Das Vorhaben würde auch die neuen Richtlinien einhalten. Hier hatte Corona den australischen Unternehmensdirektor ausgebremst. Doch er befindet sich nun in Grönland, um das Projekt voranzutreiben.

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