Antrieb auf Havila Polaris überhitzt – fällt aus bis 3. August

Ålesund (Norwegen). Die Passagiere an Bord der Havila Polaris hatten am Mittwoch einen ungeplant aufregenden Tag – und ihre Tour endete bereits in Ålesund. Das Antriebssystem auf der Backbordseite war überhitzt. Zeitweise waren die Passagiere sogar evakuiert. Das Schiff fällt nun voraussichtlich bis zum 3. August aus. Darüber berichteten NRK und Havila selbst.

Havila Polaris gestern in Ålesund. Foto Havila Kystruten

Die Havila Polaris war auf dem Weg in den Geirangerfjord, als um 13.18 Uhr der Überhitzungsalarm kam. Das Schiff legte im nahen Stranda am Fährkai an, und die 397 Passagiere sowie ein Teil der Mannschaft wurden zunächst evakuiert. Es habe kein offenes Feuer gegeben, heißt es auf der Webseite von Havila, aber eine starke Überhitzung, die die Kühlung und Schaumlöschung der betroffenen Bereiche ausgelöst habe. Die Passagiere hätten keine Schaden davongetragen, aber zwei Crewmitglieder seien wegen Verdachts auf Rauchvergiftung untersucht worden. Gegenüber NRK berichteten auch Passagiere von Rauchgeruch.

Mit einer Maschine nach Ålesund

Nachdem das System heruntergekühlt war, erhielt Havila von der Klassifizierungsgesellschaft und der Seefahrtsbehörde eine vorläufige Fahrerlaubnis durch die Fjorde nach Ålesund – mit dem verbliebenen Steuerbordantrieb. Die Passagiere durften wieder an Bord. Am späten Mittwochabend kamen sie in Ålesund an und durften auch in ihren Kabinen übernachten. Dennoch endete ihre Reise dort. Der Rest der Tour nach Kirkenes und zurück wurde abgesagt, da das beschädigte Antriebssystem erst repariert werden muss. Den Passagieren soll die Reise erstattet werden. Havila geht aktuell davon aus, das Schiff ab dem 3. August wieder ab Bergen einsetzen zu können.

Havila Polaris erst seit knapp einem Jahr im Einsatz

Die vier Havila-Schiffe wurden für den Einsatz an der norwegischen Küste neu gebaut und verfügen über ein hybrides Antriebssystem mit Flüssiggas und großen Batterien für eine zeitweise komplett abgasfreie Fahrt.  Ab 2026 ist abgasfreie Fahrt in den norwegischen Welterbefjorden – dazu gehört auch der Geirangerfjord – für alle Schiffe verpflichtend. Havila Polaris begann ihren Dienst auf der Küstenroute im August 2023.

Früherer Artikel zu Havila:

Alle Schiffe an Havila übergeben – Küstenroute bald komplett

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Reykjanes: Nächster Ausbruch könnte wieder Grindavík treffen

Reykjanes (Island). Auf Island läuft der Countdown zum nächsten Vulkanausbruch. Der Wetterdienst hat seine Gefahrenkarte aktualisiert, der Zivilschutz die Gefahrenstufe aktiviert – auch wenn es noch zwei oder drei Wochen dauern kann. Zu den möglichen Szenarien zählt auch ein Ausbruch in Grindavík.

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Drei Finninnen schwimmen über Kvarken nach Schweden

Finnland/Schweden. Drei Finninnen sind seit gestern Abend auf dem Weg nach Schweden – schwimmend. Sie wollen die Meerenge Kvarken, finnisch Merenkurkku, von Festland zu Festland queren, etwa 70 Kilometer. Dabei werden sie sich abwechseln. Darüber berichtete Yle, Ihr Weg kann auf dem Tracker hier verfolgt werden. Update 19.30 Uhr: Sie sind inzwischen angekommen und schafften die Strecke in knapp 22 Stunden.

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Erstmals B-52-Bomber über Nordfinnland

Finnland/Russland. Zum ersten Mal flogen am vergangenen Sonntag zwei US-amerikanische B-52-Langstreckenbomber über Nordfinnland – und kamen damit laut Barents Observer den für Russland wichtigen Militäranlagen auf der Kola-Halbinsel so nah wie nie zuvor. Nach dem finnischen Verteidigungsminister Antti Häkkänen handelte es sich um einen „ganz normalen Einsatz auf dem Territorium eines Nato-Mitgliedsstaates und eine Demonstration des Grundpfeilers der gemeinsamen Verteidigung, Abschreckung und Verteidigung“.

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Paul Watson in Nuuk festgenommen – auf Antrag Japans

Nuuk (Grönland). Der Meeresschutz-Aktivist Paul Watson ist gestern in Nuuk aufgrund eines internationalen Haftbefehls festgenommen worden. Das meldete die grönländische Polizei und auch Watsons eigene Organisation. Der Haftbefehl wurde von Japan ausgestellt. Watson war an Bord der Schiffes John Paul DeJoria auf dem Weg in den Pazifik, wo das japanische Walfangschiff Kangei Maru blockiert werden sollte. Update: Watson muss bis zum 15. August in Nuuk in Gewahrsam bleiben, meldet Sermitsiaq.

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Färöer: Klæmintsgjógv ist die größte Meereshöhle der Welt

Färöer. Die größte Meereshöhle der Welt nach Volumen ist Klæmintsgjógv auf der Färöer-Insel Hestur. Das ergaben jüngste Messungen mit einem SLAM-LiDAR-Scanner, die KVF begleitete.  Bisher galt die Rikoriko-Höhle in den zu Neuseeland gehörenden Poor Knights Islands als die größte der Welt.

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Spitzbergen: Schon wieder neuer Juni-Temperaturrekord

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Zoll stoppt Gruppe mit einer halben Tonne Fisch im Fahrzeug

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Beeren aus dem Wald – ein (zu) verlockendes Geschäft

Finnland/Schweden. Die ersten Blaubeeren und Moltebeeren sind reif. Seit Wochen wird in Finnland und Schweden darüber diskutiert, wer sie denn pflücken wird. Denn in diesem Jahr wurden nur sehr wenig Visa für thailändische Beerenpflücker ausgestellt. Dahinter steht der Versuch der Behörden, die extreme Ausbeutung, wie sie einige Unternehmen betreiben, zu verhindern. In Schweden wurden jüngst zwei Beerenunternehmer deshalb verurteilt, ein großer Prozess in Finnland läuft noch.

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Insel Stor-Räbben: Forschung in Fels geritzt

Piteå (Schweden). Die letzte Markierung des Wasserstandes auf dem Fels „Nummerhällan“ auf der Schäreninsel Stor-Räbben ist 140 Jahre alt. Damals stand das Wasser dort noch etwa knietief. Inzwischen ist die Wasserlinie ein gutes Stück entfernt davon. Der Nummernfels enthält insgesamt drei Markierungen: 1750, 1851 und 1884. Jeweils im Juli ist diese einzigartige Dokumentation der postglazialen Landhebung auch Leuten ohne Boot einfach zugänglich – dank eines lokal subventionierten Ausflugsbootes.

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