Spitzbergen-Tourismus: Teure Rechtsverstöße

Spitzbergen (Norwegen). Spitzbergen war begehrt in diesem Sommer, dem ersten, indem man wieder uneingeschränkt auf diese Inselgruppe reisen durfte. Nicht alle Tourismus-Anbieter hielten sich dabei an die Regeln. Eine französische Reederei muss nun rund 80 000 Euro wegen Verstößen gegen das Waffengesetz zahlen. Eine andere Expedition hielt den Mindestabstand im Vogelreservat nicht ein und wurde mit 7500 Euro Strafe belegt. Das meldete das Büro des Sysselmesters.

Waffengesetz nicht beachtet

Tourismus auf Spitzbergen. Foto Thomas Christiansen

Dass man auf Spitzbergen immer mit Eisbären rechnen muss, zeigt sich immer wieder. Außerhalb Longyearbyens ist man zur Eigensicherung verpflichtet, eine Waffe mitzuführen – zumindest eine pro Gruppe. Waffen, die dafür auf die Inselgruppe mitgenommen werden, müssen allerdings bei der Polizei angemeldet werden. Eine französische Reederei, die im Sommer mit drei Schiffen die Inselgruppe besuchte, folgte nicht dem vorgeschriebenen Verfahren. Bei einer Durchsuchung von zwei Schiffen wurden 37 Waffen und 3.800 Schuss Munition beschlagnahmt. Das dritte Schiff befand sich schon wieder außer Reichweite, als Ersatz wurde eine Geldsumme im Wert der 13 illegalen Schusswaffen eingezogen, von denen bekannt war, dass sie an Bord waren – pro Stück umgerechnet 1000 Euro. Für den Verstoß gegen das Waffengesetz verhängte der Sysselmester eine Strafe von 800 000 NOK, zurzeit rund 80 000 Euro.

 Vogelreservat nicht beachtet

Ein anderes nicht-norwegisches Expeditionskreuzfahrtschiff brachte im Kongsfjord seine Gäste mit Zodiacs in Richtung einer kleinen Insel, auf der sich ein Eisbär befand. Sie hielten dabei zwar Abstand, und es kam zu keinem Zwischenfall. Dieser Abstand betrug aber nicht die 300 Meter, die zu der Zeit in dem Vogelreservat vorgeschrieben waren. Das wurde vom Sysselmester mit einer Strafe von 75 000 NOK, zurzeit rund 7500 Euro belegt. Der Expeditionsleiter muss außerdem 20 000 NOK, rund 2000 Euro, zahlen.

Ocean Atlantic wieder unterwegs

Noch unklar ist, was aus der Ocean Atlantic wird, die aufgrund ihres unsicheren technischen Zustands vor Longyearbyen eine Zwangspause hatte einlegen müssen. Das Schiff hat laut Marine Traffic Spitzbergen verlassen und ist auf dem Weg nach Tromsø. Nach Plan hätte es ab 5. August vor Grönland unterwegs sein sollen. Diese Touren wurden laut KNR abgesagt.  Die Ocean Atlantic war zuerst negativ aufgefallen, weil sie nach einer Grundberührung mit Wassereinbruch im Nordosten von Spitzbergen nicht die Behörden verständigte. Danach war das Schiff inspiziert worden und es gab eine Mängelliste von 23 Punkten.

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