Grönland. Das nächste Bergbauprojekt in Grönland hat eine Abbaugenehmigung erhalten: Das Ilmenit -Projekt von Dundas Titanium in Moriusaq, Nordwestgrönland. Aus Ilmenit wird Titan hergestellt. Die Gesellschaft hat sich dazu verpflichtet, die Hälfte der Stellen mit Grönländern zu besetzen. Es ist erklärtes Ziel aktueller grönländischer Politik, mithilfe von Bergbauprojekten seine Abhängigkeit von dänischem Geld zu senken.
Die Genehmigung umfasst ein 64 Quadratkilometer großes Gebiet am Strand von Moriusaq, zwischen Qanaaq und Savissivik in Nordwestgrönland. Etwa 30 Kilometer entfernt davon liegt Thule Airbase. Dundas Titanium ist die grönländische Tochtergesellschaft der britischen Bluejay Mining. Das Ilmenit befindet sich im Sand. Es soll vor Ort separiert werden. Gegenüber KNR sagte der Betreiber, es würden etwa 270 Arbeitskräfte benötigt, um die Anlage aufzubauen. Für den Betrieb selbst sollen noch 175 Personen gebraucht werden. Zunächst muss Dundas Titanium allerdings konkrete Pläne für den Betrieb der Anlage vorlegen und genehmigen lassen. Damit die Region wirklich von dem Projekt profitiert, wurde außerdem ein Kooperationsabkommen geschlossen, in dem sich die Bergbaugesellschaft dazu verpflichtet, zur Hälfte einheimische Mitarbeiter einzustellen. Die Abbaulizenz gilt 30 Jahre lang. Der Betrieb soll spätestens Ende 2025 beginnen.
Gegen das Projekt im abgelegenen Nordwesten Grönlands scheint es vor Ort kaum Vorbehalte zu geben – nur sollen die örtlichen Fischer und Jäger nicht gestört werden. Die Bergbaugesellschaft hat ihnen bereits Übernachtungsmöglichkeiten angeboten. Auf dem Abbaugelände selbst darf nicht gejagt werden. Das gewonnene Ilmenit soll in der eisfreien Zeit mit dem Schiff abtransportiert werden.
Kuannersuit im Anhörungsverfahren
Proteste gibt es weiter gegen ein Projekt in Südgrönland, für das gerade ein öffentliches Anhörungsverfahren läuft: Kuannersuit nördlich von Narsaq, dänisch Kvanefjeld. Dort möchte Greenland Minerals Seltene-Erden-Metalle sowie Uran abbauen. Der Verein Urani Naamik ist deshalb massiv gegen das Projekt, das große Auswirkungen auf die Umwelt haben würde. Auch hier wird mit Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen geworben. Es müssten allerdings auch viele Fachleute aus dem Ausland eingesetzt werden, da es solche in Grönland bisher nicht gibt.
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