Grönland. Seit gestern heißt die amerikanische Basis in Nordgrönland nicht mehr Thule Air Base, sondern Pituffik Space Base. Mit dem (teilweise) grönländischen Namen gehen die USA symbolisch noch einen weiteren Schritt auf Grönland zu. Pituffik ist der frühere grönländische Name, 116 Grönländer wurden dafür zwangsumgesiedelt. Über die Umbenennung berichtete Sermitsiaq.
Der Bau des Stützpunktes begann 1951 in Heimlichkeit, nachdem Dänemark und die USA dazu ein neues Abkommen geschlossen hatten. „Wir können die Härten, die die Umsiedlung für die ursprünglichen Bewohner dieses Gebiets mit sich brachte, nicht ungeschehen machen. Was wir aber heute tun können, ist, die grönländische Sprache und die Geschichte dieser Region zu ehren“, heißt es in der Rede des US-Botschafters in Dänemark, Alan Leventhal zum Anlass.
Neuer Umgang mit Grönland
Der Umgang mit der Basis zeigt die Veränderung in der US-Politik gegenüber Grönland. Vor zehn Jahren noch wurde der Servicevertrag für Pituffik an eine amerikanische Firma gegeben. Und Donald Trump meinte, die Insel Grönland einfach kaufen zu können. Inzwischen haben die USA jedoch ein Konsulat in Nuuk eröffnet, der nächste Servicevertrag für den Stützpunkt geht an ein dänisch-grönländisches Konsortium, und die USA stellen auch Geld zur Verfügung, das Grönland zugute kommen soll.
Das hat natürlich damit zu tun, dass Grönlands strategische günstige geografische Lage für die USA wieder sehr wichtig geworden ist. Grönland wird außenpolitisch außerdem zunehmend als eigener Akteur sichtbarer, auch wenn nach wie vor Dänemark offiziell für die Außenpolitik verantwortlich ist. Die Umbenennung wurde im Rahmen der „Greenland Heritage Week auf dem Stützpunkt vollzogen, wo die Menschen aus der Umgebung dorthin eingeladen sind.