Pajala (Schweden). Kaunis Iron ist einen Schritt weiter auf seinem Weg zur Ausbeutung neuer Erzvorkommen: Das Bergbauunternehmen in Pajala erhielt grünes Licht vom oberen Boden- und Umweltgericht. Der Bescheid kann aber noch angefochten werden. Und die Marktbedingungen sind gerade nicht günstig für Investitionen in den Erzabbau. Darüber berichtete SVT.
Der Plan ist eigentlich schon Jahre alt: Mit der aktuellen Genehmigung kann Kaunis Iron die Tapuligrube in Kaunisvaara noch bis Ende 2027 ausbeuten. Deshalb sollten nun eigentlich zwei neue Vorkommen vorbereitet werden, Sahavaara und Palotieva, um einen nahtlosen Übergang zu schaffen. Kaunis Iron hatte im Dezember 2022 zum ersten Mal einen positiven Bescheid bekommen, damals vom Boden- und Umweltgericht in Umeå. Dagegen war damals geklagt worden. Nun hat die höhere Instanz die Genehmigung für Kaunis Iron bestätigt.
Mögliche Hindernisse auf dem Weg
Trotzdem klingt die Reaktion auf den Bescheid in der Pressemitteilung des Unternehmens Kaunis Iron nicht allzu optimistisch. Ein Grund dafür ist, dass gegen den Bescheid noch Widerspruch eingelegt werden kann. Dann ginge das Verfahren noch weiter bis in die höchste Instanz. Ein anderer Grund ist, dass das Unternehmen noch nicht loslegen darf, bevor der Bescheid rechtskräftig ist, also abwarten muss, ob jemand Widerspruch einlegt. Damit wird es immer schwieriger, die neuen Gruben rechtzeitig betriebsbereit zu haben.
Marktbedingungen für Erz aktuell nicht günstig
Ein noch größeres Problem dürften die aktuellen Marktbedingungen sein. Die Erzpreise sind nicht mehr so hoch, die Lage insgesamt instabil. Der lange Ausfall der Erzbahn 2024 schadete auch Kaunis Iron. Und im Herbst waren sogar Leute entlassen worden. So heißt es in der Pressemitteilung: „Selbst bei einem positiven Gerichtsurteil ist es notwendig, dass die Entscheidung rechtskräftig wird und dass die Marktlage Investitionen unterstützt, bevor neue Tagebaue eröffnet werden können.“
Transport auf der Straße ein Problem für Gabna Sameby
Zu denen, die gegen eine Ausweitung des Bergbaus in Pajala geklagt hatten, gehört Gabna Sameby. Die Rentierhalter sind insofern betroffen, da das Erz mit 90-Tonnern 160 Kilometer über die Straße bis zur Erzbahn in Svappavaara gefahren wird – alle 15 Minuten ein Lkw. Damit seien schon jetzt Teile des Gebietes für die Rentiere eigentlich nicht mehr nutzbar. Und bei einer Ausweitung des Abbaus kämen die Lkw noch häufiger. Gabna Sameby ist noch von weiteren Bergbauprojekten betroffen: Der Graphit-Abbau in Vittangi (Talga) und der Kupferabbau in der Viscaria-Grube bei Kiruna haben bereits grünes Licht. Die Ausbeutung von LKABs Per-Geijer-Vorkommen bei Kiruna ist noch im Planungsstadium. Dort ist nicht nur Erz, sondern auch Seltene-Erden-Metalle zu holen. Diese wurden aber bereits vor den EU-Vertretern bei ihrem Besuch in Kiruna beworben.
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