Grünes Licht für Erweiterung der Grube von Kaunis Iron in Pajala

Pajala (Schweden). Die Grube von Kaunis Iron in Pajala darf weiterhin betrieben werden und außerdem das Erz in zwei zusätzlichen Vorkommen ausbeuten. Das entschied nun das Boden- und Umweltgericht in Umeå. Damit hat Kaunis Iron eine wichtige Hürde genommen. Nicht zufrieden mit der Entscheidung ist Gabna Sameby: Die Auswirkungen der Erztransporte würden nicht angemessen berücksichtigt. Darüber berichtete SVT .

Grube Kaunis Iron

Grube Kaunis Iron. Foto Kaunis Iron

Als Kaunis Iron 2018 den Betrieb startete, beruhte die Genehmigung noch auf der Umweltprüfung des Vorgängers, der insolvent gegangenen Northland Ressources. Die Naturschutzbehörde der Region Norrbotten hatte bereits versucht, die Genehmigung zu entziehen, da sie die Umweltstandards für unzureichend hielt. Im Januar 2022 hatte das Umweltgericht in Umeå die Genehmigung nicht entzogen, aber die erlaubte Produktionsmenge gekürzt. Mit einem neuen Antrag wollte Kaunis Iron nun Sicherheit für das zukünftige Bestehen erreichen und seine Tätigkeit auf zwei weitere Erzvorkommen ausweiten. Das ist gelungen: Die Genehmigung gilt für 35 Jahre und erlaubt den Abbau von 10 Millionen Tonnen Erz im Jahr.

Rückhalt in Pajala, Kritik vom Naturschutz

Die Erzgrube schafft Arbeitsplätze für die Bewohner von Pajala und trägt so dazu bei, dass nicht noch mehr mangels Job fortziehen müssen. Deshalb hat sie großen Rückhalt in der Kommune Pajala. Wie aller Bergbau belastet sie jedoch die Umwelt. Die regionale Naturschutzbehörde fand auch den neuen Antrag nicht ausreichend. Das Grubengelände liegt Weidegebiet von Muonio Sameby, das einen Vertrag mit Kaunis Iron geschlossen hat.

Problematische Transporte

Nicht nur der Erzabbau selbst hat Nebenwirkungen, sondern auch der Transport. Dieser geht mit 90-Tonnern von Kaunisvaara nach Svappavaara über die Straße, eine Strecke von 160 Kilometern. Von dort geht es mit der Erzbahn weiter nach Narvik. Straße und Schiene queren das Gebiet von Gabna Sameby der Länge nach im Zick-Zack. Der starke Verkehr verhindere teilweise die Nutzung von Weideflächen, hatte die Anwältin von Gabna Sameby vor Gericht argumentiert. Doch für das Gericht spielte der Transportweg keine große Rolle, es konzentrierte sich vor allem auf den Betrieb der Anlage selbst.

Ob Gabna Sameby gegen die Genehmigung klagen wird, ist noch unklar. Auch die regionale Naturschutzbehörde will das umfangreiche Urteil samt Begründung erst einmal gründlich prüfen.

Mehr zum früheren Urteil:

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Mehr zu den problematischen Transporten und welche Alternative eigentlich geplant war. Die Umgehung bei Masugnsbyn ist inzwischen fertiggestellt.

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