Kiruna: Genehmigung für Kupfergrube Viscaria rechtskräftig

Kiruna (Schweden). Die Kupfergrube Viscaria bei Kiruna kann loslegen. Das Oberste Gericht nimmt die Klage gegen die Genehmigung nicht an, und damit ist die Genehmigung rechtskräftig. An dem Standort war schon einmal Kupfer abgebaut worden. Zu den Gegnern der Wiedereröffnung gehört Gabna Sameby, das damit weitere Weideflächen verliert. Darüber berichtete SVT.

Blick vom Luossavaara in Kiruna in Richtung der stillgelegten Viscariagrube links unterhalb der Windräder (2022)

Neben den riesigen Abraumhalden der Erzgrube von LKAB fällt die ehemalige und renaturierte Viscariagrube bisher kaum auf. Von 1982 bis 1997 wurde dort schon einmal Kupfer abgebaut. Zuerst gehörte die Grube LKAB, dann Outokumpu. Der Betrieb wurde eingestellt, als der Kupferpreis so niedrig war, dass sich der Abbau nicht mehr lohnte.

2018 kaufte das Unternehmen Copperstone, heute Viscaria,  die alte Grube. Der Kupferpreis ist deutlich gestiegen. Viscaria hofft auf eine Produktion von 30 000 Tonnen Kupfer jährlich. Das Kupfer soll dort außerdem in höherer Konzentration vorhandenden sein als bei Bolidens Grube Aitik bei Gällivare. Um die Viscariagrube wieder zu nutzen, sind allerdings einige Maßnahmen und Investitionen nötig. Zunächst muss Wasser aus den Gängen gepumpt werden – 6,4 Millionen Liter. Laut Dagens Arbete kostet die Wiederinbetriebnahme rund 7 Milliarden SEK (630 Millionen Euro). Es soll sowohl über- als auch unterirdisch abgebaut werden. Die Grube und das geplante Anreicherungswerk sollen rund 200 Arbeitsplätze bieten. Größtes Problem in Kiruna ist allerdings die Wohnungsnot, da so viele Wohnungen aufgrund der Bergbauschäden abgerissen werden mussten.

Laevas Sameby hat sich mit der Grube geeinigt, Gabna nicht

Die Rentierhalterkooperativen Laevas und Gabna Sameby waren und sind kritisch gegenüber dem Projekt, weil dies ein Durchzugsweg und eine wichtige Weidefläche im Vorwinter war, die durch den Betrieb voraussichtlich nicht mehr nutzbar sein wird – auch wenn die Genehmigung für Viscaria mit einer Reihe von Auflagen versehen ist. Im November 2024 war Laevas Sameby schließlich ein Abkommen mit Viscaria eingegangen und hatte seine Klage danach zurückgezogen. Gabna Sameby ist vermutlich die Kooperative, deren Gebiet insgesamt am stärksten betroffen ist, von mehreren Projekten. Dazu gehört das Per-Geijer-Vorkommen mit Erz und Seltenen Erden, das LKAB ausbeuten will und das Graphit-Vorhaben von Talga. Die Klage von Gabna Sameby gegen die Genehmigung von Viscaria wurde sowohl beim Umweltgericht als auch beim Obersten Gerichtshof abgelehnt.

Früherer Artikel zum Thema: Erster Schritt zum Abbau von „Kirunas Super-Fund“

 

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