Norwegen. Das Öl-Produktionsschiff Johan Castberg wird zurzeit auf seinen Einsatz in der Barentssee vorbereitet. Nun meldete Equinor einen neuen Ölfund nahe des bisherigen Johan-Castberg-Vorkommens. Damit wird die Ausbeutung voraussichtlich wirtschaftlicher als erwartet.
Der Fund geschah mit dem Bohrrigg Transocean Enabler im Suchbrunnen Snøfonn Nord. Nach vorläufigen Berechnungen handelt es sich um 37-50 Millionen Fass ausbeutbares Öl. Betreiber Equinor und die anderen beiden Teilhaber Vår Energi und Petoro prüfen nun, ob sich der Fund über Johan Castberg ausbeuten lässt.
Das Johan-Castberg-Vorkommen befindet sich gut 240 Kilometer nordwestlich von Hammerfest. Es sind eigentlich drei Brunnen, Skrugard, Havis und Drivis. Das Wasser ist dort 360-390 Meter tief. Weil die Stelle so weit vom Land entfernt ist, soll das Öl direkt an Bord des Produktionsschiffes verarbeitet und dann mit Tankern abtransportiert werden. Es sollen dort 450 bis 650 Millionen Fass Öläquivalent lagern. Im März 2021 wurde ein weiterer Fund gemeldet, Isflak.
Produktionsschiff wird für den Einsatz vorbereitet
Das Produktionsschiff wurde in Singapur gebaut. Es kam am 8. April nach Norwegen und liegt nun bei Aker Solutions auf Stord, wo es für den Einsatz in der Barentssee ausgerüstet wird. Der Betriebsstart ist nach jetzigem Stand ab 2024 geplant, etwas später als ursprünglich vorgesehen.
Die Ölförderung in der Barentssee ist aufgrund der negativen Klimafolgen und des Gefahrenpotentials für die arktische Natur extrem umstritten. Umweltorganisationen klagen inzwischen vor dem europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.