Reykjavík (Island). Das isländische Phallologische Museum hat ein neues, ziemlich prominentes Ausstellungsstück: Den Gipsabdruck von Jimi Hendrix‘ Penis. Gespendet wurde er von der amerikanischen Künstlerin Cynthia Albritton alias Cynthia Plaster Caster kurz vor ihrem Tod im April 2022. Darüber berichtete RÚV.
Das Phallusmuseum, isländisch Hið íslenzka Reðasafn, eröffnete 1997 in Reykjavík mit 62 Ausstellungsexemplaren. Gründer Sigurður Hjartarson hatte sich diese Sammlung über Jahre aufgebaut. Darunter befanden sich Walpenisse und solche von Landtieren. 2004 zog das Museum nach Húsavík und blieb dort bis 2011. Dann wurden neue Räume in Reykjavík bezogen.Heute umfasst die Sammlung 282 Objekte von 93 verschiedenen Tiere. Und einen Gipsabdruck.
Cynthia Albritton, geboren 1947, entdeckte im Zeitgeist der späten 1960er Jahre die freie Liebe und die Rockmusik, und sie lernte als Kunststudentin die Kunst des Gipsabdrucks. Albritton perfektionierte ihre Gipstechnik zunächst an Bekannten. Jimi Hendrix war der erste Prominente, von dessen Penis sie einen Abdruck nahm, 1968. Laut Guardian nahm sie nur Männer, deren Musik sie auch mochte. Sie ist im Dokumentarfilm „Plaster Caster“ von 2001 porträtiert. Später fertigte sie auch Gipsabdrücke von Musikerinnen-Brüsten an.
Museumsbesucher waren Nachbarn von Cynthia Plaster Caster
Der Kontakt zu dem Museum auf Island entstand über ein amerikanische Paar, das das Museum besuchte. Zufällig handelte es sich dabei um Nachbarn von Cynthia Albritton, wie RÚV berichtet. Und diese konnten die Künstlerin offenbar überzeugen, das prominenteste Stück ihrer Sammlung, den Abdruck von Jimi Hendrix, zu spenden. Er ist inzwischen dort angekommen und zu besichtigen.
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