Nuuk (Grönland). Der internationale Flughafen in Nuuk ist nun seit einem Jahr in Betrieb – und kämpft noch mit verschiedenen Herausforderungen. Unter anderem hatte die dänische Verkehrsbehörde aus Sicherheitsgründen den Verkehr dort begrenzt. Nun zeichnet sich eine Lösung ab: Fluglotsen für den Nahbereich um Nuuk. Bisher gab es nur ein Fluginformationssystem für die eigentliche Landung (Aerodrome Flight Information Service, AFIS). Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR.
Seit September dürfen auf dem Flughafen in Nuuk nur noch maximal vier Operationen pro Stunde stattfinden, und maximal zwei davon dürfen Landungen sein. Es müssen mindestens fünf Minuten zwischen den Operationen liegen, und mindestens 20 Minuten zwischen zwei Landungen. Diese Maßnahme entzerrte zwar den Verkehr, beschränkte aber auch die Kapazität dieses Knotenpunktes. Das hatte zur Folge, dass Fluggäste aus Dänemark teilweise nicht mehr am selben Tag zu grönländischen Zielen außerhalb Nuuks weiterfliegen können.
Kontrollierter und unkontrollierter Luftraum über Grönland
Bisher ist die Situation so: Der internationale Luftraum über Grönland ab sechs Kilometer Höhe wird teils von Island, teils von Kanada kontrolliert. Dort herrschen klare Regeln und Anweisungen von Fluglotsen. Der darunter liegende Luftraum über Grönland gilt luftfahrttechnisch als „unkontrolliert“, d.h. es existiert zwar eine Überwachung und Information, aber die Piloten sind selbst verantwortlich und müssen nicht die Anweisungen von Fluglotsen abwarten.
Bessere Steuerung der An- und Abflüge geplant
Das soll sich nun ändern, wie jetzt Greenland Airports mitteilte: Um Nuuk herum soll eine Kontrollzone (Terminal Manoeuvring Area, TMA) eingerichtet werden, in der Fluglotsen, An- und Abflüge kontrollieren, sodass immer genug Abstand herrscht. Die eigentliche Landung soll dann weiter mithilfe von AFIS ausgeführt werden. Zur Einführung dieser Nahbereich-Kontrollzone soll noch vor Weihnachten ein Vertrag mit dem staatlichen dänischen Dienst Naviair geschlossen werden, und zum Sommer 2026 soll der Dienst seine Arbeit aufnehmen.
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