Ruhe auf Reykjanes – lange Eruptionspause

Reykjanes (Island). Lässt der Vulkan Grindavík in Ruhe Weihnachten feiern – oder bricht er vorher noch einmal aus? Vor 130 Tagen, am 5. August, endete die neunte und bisher letzte Eruption der Serie an der Kraterreihe Sundhnúksgígar. Eine so lange Pause gab es noch nie seit dem Start der Serie  vor zwei Jahren. Doch es sammelt sich weiterhin Magma unter Svartsengi – und damit wachst die Wahrscheinlichkeit, dass es noch einmal zu einem Ausbruch kommt. Darüber berichteten der isländische Wetterdienst und RÚV.

Menge des angesammelten Magmas in der Magmakammer bis zum Ausbruch. Quelle Veðurstofa Íslands

Bisher folgten die Ereignisse der Ausbruchsserie einem ähnlichen Muster: Die Magmakammer unter dem Messpunkt Svartsengi füllte sich, und dann passierte früher oder später etwas. Meist eine Eruption, aber es kam auch vor, dass das Magma es nicht bis an die Oberfläche schaffte. Dabei war zuletzt immer mehr nötig als am Anfang der Serie.

Auch nach dem bisher letzten Ausbruch, vom 16. Juni bis zum 5. August, war wieder Magma in die Kammer in vier Kilometer Tiefe geflossen – darauf weist die gemessene Anhebung der Erdoberfläche darüber hin. Nach den Berechnungen des Wetterdienstes haben sich inzwischen etwa 17 Millionen Kubikmeter angesammelt. Zuletzt war dieser Zufluss gering, aber stetig, wie Benedikt Ófeigsson vom Wetterdienst gegenüber RÚV berichtet. Es gab auch nur geringe seismische Aktivitäten. Laut Benedikt Ófeigsson ist es unsicher, ob der Vulkan noch einmal ausbricht, aber man müsse weiterhin mit der Möglichkeit rechnen. 

Die Fachleute für Naturgefahren haben gerade eine neue Gefahrenkarte herausgegeben, die bis zum 6. Januar gelten soll. Dabei bleibt die Einschätzung unverändert: Die  größte Gefahr liegt in im Bereich der bisher aktiven Eruptionsspalte. 

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