Island will bis 2044 scrapiefrei sein

Island. Bis 2044 soll die tödliche Schafskrankheit Scrapie auf Island ausgerottet sein. Dann nämlich sollen sämtliche Schafe den schützenden Genotyp ARR in sich tragen und nicht mehr erkranken. Dazu gibt es jetzt ein ambitioniertes Zuchtprogramm mit den Tieren, bei denen dieser schützende Genotyp gefunden wurde. Seit 1980 wurden schätzungweise  rund 200 000 Schafe auf Island gekeult, weil sie sie nur eventuell mit dem tödlichen Erreger infiziert waren. Darüber berichtete RÚV.

Schafe Island

Schafe auf Island. Foto Elisabeth Mosaidis/ Pixabay

2023 gab es noch rund 355 000 Schafe auf Island, so die aktuellste Meldung dazu von der Statistikbehörde. Das heißt, dass die Menschen auf der Insel mit 384 000 inzwischen in der Überzahl sind – lange war es umgekehrt. Doch die Zahl der Schafhalter sinkt. Für die verbliebenen Betriebe wäre es eine riesige Erleichterung, Scrapie nicht mehr fürchten zu müssen. Denn zeigt nur ein Tier Symptome, musste bisher die ganze Herde gekeult werden, und für die Weiterführung des Hofes gab es strenge Vorschriften. Damit versuchte man, die Verbreitung der tödlichen Krankheit so gut wie möglich zu stoppen.

Zuchtprogramm nach Priorität

2023 durften erstmals 100 Schafe auf einem Scrapie-Hof überleben, weil sie bereits den Genotyp in sich trugen, der sie resistent macht. Das Zuchtprogramm verläuft nach Priorität: Wer am meisten gefährdet ist, durfte zuerst mit den Böcken züchten, die über den ARR-Genotyp verfügen. Je mehr Tiere resistent sind, desto geringer wir auch die Ansteckungsgefahr. Ab 2028 soll diese bereits spürbar abnehmen.

Jetzt drei ARR-Linien

Der Plan, bis 2044 Scrapie-frei zu sein, wird noch leichter erreichbar, seit im Januar auf einer weiteren Farm drei Schafe mit dem schützenden Genotyp ARR gefunden wurden. Die Farm in Mýrdalur ist die dritte, auf der resistente Tiere identifiziert wurden. Dazu müssen Proben genommen und analysiert werden. Die ersten beiden liegen in Reyðarfjörður und Dalir. Mit drei verschiedenen Linien kann Inzucht besser vermieden werden. Die Schafe aus Mýrdalur haben außerdem Hörner, was die der anderen beiden Höfe nicht haben. So können auch diese Zuchtziele weiter verfolgt werden. 

14 000 resistente Lämmer

Im vergangenen Herbst gab es bereits 14 000 Lämmer mit dem resistenten Genotyp.Es hatte auch die Hoffnung gegeben, dass ein anderer Genotyp ebenfalls schützende Wirkung haben könnte: der Genabschnitt T137, den einige isländische Schafe in sich tragen. Dieser wird von den Behörden bisher mangels Forschung aber nur als „möglicherweise schützend“ eingestuft./

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