Island: Der Leuchtturm von Gjögurtá ist abgestürzt

Island. Der Leuchtturm Gjögurtá, am nördlichsten Ende auf der Ostseite des Eyjafjörðurs, ist den Felsen hinuntergestürzt. Das bestätigte nun ein Hubschrauber der Küstenwache, nachdem der Leuchtturm von der Grimseyfähre aus nicht mehr gesichtet wurde. Darüber berichteten unter anderem RÚV und die Behörde Vegagerðin selbst. Er wird nun zunächst durch ein schwimmendes Lichtsignal ersetzt.

Der Leuchtturm von Gjögurtá im Sommer, als er schon schief stand. Foto Atli Örn Sævarsson, Vegagerðin

Der vier Meter hohe Leuchtturm von Gjögurtá war auf einem Felsrücken in 28 Meter Höhe platziert und nur von See oder aus der Luft aus zugänglich. Das erste Exemplar stand dort 1965, wurde aber 1969 bei einer Gasexplosion beschädigt. Das jüngste Bauwerk ging 1970 in Betrieb.

Bereits im vergangenen Sommer war gemeldet worden, dass der Leuchtturm schief stand. Während der hellen Sommermonate fungierte er als Landmarke für die terrestrische Navigation. Vom 1. August bis zum 15. Mai blinkte er auch im Dunkeln mit zwei weißen Blitzen alle zehn Sekunden. Dass er schief stand und damit auch nicht mehr die Charakteristika hatte, die er laut Seekarte und Leuchtfeuerverzeichnis haben sollte, war aber schon früher aufgefallen. 

Wie die Behördenvertreter beim Besuch im Sommer feststellten, war das Fundament weggebrochen. Vermutet wird, dass dies als Folge von Erosion und Erdbeben in der Region geschehen war.

Wie die Verkehrsbehörde mitteilte, sei eine Reparatur nicht machbar geweesen, weil der gesamte Felsrücken instabil gewesen sei. Als Ersatz soll nun ein schwimmendes Signal installiert werden, das die Warn- und Leitfunktion des Leuchtturms übernimmt. Der Leuchtturm war wichtig für die Navigation um Flateyjarskagi herum und in den Eyjafjörður.

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