Norwegen: Cold Response 2022 ist in Gang

Norwegen. Seit Montag ist die Nato-Winterübung Cold Response 2022 in Norwegen offiziell in Gang. Sie wird trotz des Kriegs in der Ukraine relativ unverändert durchgeführt. Russland hat gestern eigene Schießübungen in internationalen Gewässern abseits der Nato-Übung angekündigt. 

HMS Prince of Wales. Foto Royal Navy

Cold Response sei sehr wichtig, weil die Winterübungen 2020 und 2021 jeweils wegen Corona abgebrochen werden mussten, so die Begründung der norwegischen Streitkräfte (Forsvaret). Cold Response ist seit Monaten geplant. Zu den 30 000 Soldaten aus 27 Ländern gehören auch welche aus Finnland und Schweden, die bekanntlich keine Nato-Mitglieder sind, auch wenn dies nun verstärkt diskutiert wird. Schwerpunkt des Manövers sind Südost-Norwegen, Fosen und Nordnorwegen zwischen Narvik und Nordkjosbotten. Das Manöver findet an Land, auf See und in der Luft statt und soll bis in den April hinein dauern.

Zu den internationalen Teilnehmern gehört erstmals das größte britische Kriegsschiff, der Flugzeugträger HMS Prince of Wales. Ursprünglich war auch der US-Flugzeugträger Harry S. Truman angekündigt. Dieser ist jedoch im Mittelmeer geblieben.

Russland fährt eigenes Manöver

Russland ist seit langem über das Manöver informiert und hätte als Beobachter gemäß dem Wiener Dokument der OSZE teilnehmen können. Diesmal wurde die Einladung abgelehnt.

Die russische Nordflotte hat aber offenbar eigene Pläne, wie der Barents Observer berichtet: Es wurde ein Warngebiet weit außerhalb des Cold-Response-Übungsgebietes veröffentlicht, und es wurden zwei Schiffe gesichtet, die dorthin fuhren: Russlands Flugzeugträger Pjotr Weliki und der Zerstörer Seweromorsk. Ähnliches kam schon häufiger vor während Nato-Übungen vor Norwegen.

Luxusyacht ohne Sprit

Im Zentrum des Cold-Response-Manövers in Narvik liegt aktuell außerdem ein Schiff, das dem ehemaligen KGB-Mitarbeiter und früheren Norilsk-Nikel-Chef Vladimir Strzhalkovsky gehören soll. Die Luxusyacht „Ragnar“ fährt unter der Flagge von Malta. Der britische Kapitän erklärte NRK, man würde Norwegen gerne verlassen. Da jedoch keiner dem Schiff Treibstoff verkaufen will, hängt die gesamte internationale Crew  in Narvik fest.

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