Cold Response 2022 in Norwegen mit zwei Flugzeugträgern

Norwegen. In Norwegen wird die NATO-Übung Cold Response 2022 vorbereitet, die im März und April stattfinden soll. Erwartet werden 35 000 Soldaten aus 28 NATO- und anderen Partnerländern, teilte das norwegische Militär mit. Angekündigt haben sich dabei laut Barents Observer auch der neue britische Flugzeugträger HMS Prince of Wales und der US-Flugzeugträger Harry S. Truman.

USS Harry S. Truman

USS Harry S. Truman, Foto US Navy, gemeinfrei

„Cold Response“ ist eins der NATO-Wintermanöver, die regelmäßig in Norwegen abgehalten werden, in unterschiedlichem Umfang. Die Übung findet sowohl an Land, auf dem Wasser und in der Luft statt, an verschiedenen Orten: Rena, Elverum, Flisa, Sessvollmoen und Jørstadmoen in Südnorwegen, in Mittelnorwegen vor allem in Fosen und in Nordnorwegen zwischen Nordkjosbotn und Narvik (E6 und Küste) sowie in Bodø und Porsangermoen.

Die letzte „Cold Response“ war im März 2020 und wurde schließlich abgebrochen, als ganz Norwegen in den Lockdown ging. Die kleinere Übung Joint Viking sollte im Januar 2021 in Troms stattfinden, startete und wurde abgebrochen, nachdem zahlreiche Soldaten an Covid erkrankten. Cold Response 2022 ist das größte Manöver in Norwegen seit Trident Juncture 2018. Es gibt selbstverständlich ein Infektionsschutzkonzept und es gibt inzwischen Impfungen. Zurzeit befindet sich Norwegen allerdings mitten in der Omikron-Welle.

Russland zur Beobachtung eingeladen

Eine Übung dieser Größenordnung muss nach dem Wiener Dokument für vertrauensbildende Maßnahmen der OSZE offiziell angezeigt und es müssen Beobachter eingeladen werden. Norwegen hat Vertreter aller 57 OSZE-Mitgliedsländer, darunter auch Russland, dazu eingeladen. Die Übung wird zwar nicht direkt an der russischen Grenze stattfinden, aber trotzdem ist Russland das Land, das dem am nächsten ist. Deshalb informierte der Chef des norwegischen operativen Hauptquartiers, Yngve Odlo, persönlich über Skype den Chef der russischen Nordflotte, Aleksandr Moisejew über Details, um Missverständnisse zu verhindern.

Die norwegischen Streitkräfte betonen die Wichtigkeit dieser Übung, den defensiven Charakter und die Transparenz um das Geschehen. Die beiden Flugzeugträger haben jedoch eine Signalwirkung. Der atomgetriebene US-Flugzeugträger Harry S. Truman sorgte bereits bei der Großübung Trindent Juncture 2018 beim östlichen Nachbarn für Aufmerksamkeit: Er war der erste, der seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder nördlich des Polarkreises fuhr. Nun kommen gleich zwei davon. Laut Barents Observer soll damit Stärke angesichts der neuen russischen Zirkon-Missiles demonstriert werden.

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