Leben mit Kaninchen in Akureyri

Akureyri (Island). Lernen, mit der Plage zu leben – damit ist in Akureyri  nicht nur Corona gemeint. Entlaufene Kaninchen haben sich enorm vermehrt und bedrohen mit ihrem Appetit Baumsetzlinge, Gartenblumen und Treibhausgemüse. Allerdings mögen die meisten Menschen die Kaninchen. „Diese Kaninchen werden bleiben, wir werden sie nicht loswerden. Wir müssen lernen, mit ihnen zu leben,“ so Eyjafjörðurs Forstdirektor Ingólfur Jóhannsson zu RÚV. Er will sie auch nicht als Plage bezeichnen.

Kaninchen

Kaninchen (Symbolbild). Foto Hannes Edinger/pixabay

In der Vergangenheit war das Wort von der Kaninchenplage häufiger gefallen – besonders in Akureyri, wo sich entlaufene und ausgesetzte Tiere im Naherholungsgebiet Kjarnaskógur vermehrten und nicht dort blieben.  Rund 3000 Kaninchen wurden bisher im Auftrag der Stadtverwaltung geschossen, anfangs  in dem Versuch, den Bestand auszurotten, was nicht gelang.

Kaninchen sind auf Island nicht heimisch. In der Vergangenheit überlebten auch nur wenige in Freiheit. Doch mit den wärmeren Wintern sind ihre Chancen gestiegen. Sie überleben beispielsweise in den wachsenden Wäldern Islands und beschädigen dort Setzlinge, Jungpflanzen und Wurzeln.

Leben mit Kaninchen

In Akureyri werden junge Bäume nun eingezäunt, bis sie größer sind – ebenso wie wertvolle Zierpflanzen. Auch in Gemüse-Treibhäuser haben Kaninchen es schon geschafft. Ein Kaninchen könne Hunderte von Pflanzen in der Stunde fressen, so ein Treibhaus-Mitarbeiter. Das sei auch ein finanzieller Verlust. Deswegen gibt es dort nun ein Sicherungssystem.

Einziges einheimisches Säugetier ist der Polarfuchs

Das einzige Säugetier, das es von allein nach Island geschafft hat, war der Polarfuchs. Der Mensch brachte Schafe, Pferde und Rentiere mit und nebenbei auch Mäuse und Ratten. Auch entlaufene Nerze haben sich ausgebreitet. Kaninchen sind somit nur die jüngste Tierart, die gute Chancen hat, auf Island heimisch zu werden.

Früherer Artikel zum Thema: Kaninchen-Plage in Akureyri

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