Island. Die letzte Walfang-Reederei Islands, Kristján Loftssons Hvalur hf, hat angekündigt, dass in der kommenden Saison keinen Walfang geben wird. Begründet wird dies mit den niedrigen Preisen in Japan und weiteren ungünstigen Faktoren. Darüber berichtete unter anderem RÚV.

Walfänger Hvalur 9 an Land (2018). Foto Gestumblindi/Wikimedia , CC BY-SA 4.0
Hvalur hf ist auf die Jagd auf Finnwale spezialisiert und besitzt eine Lizenz für fünf Jahre. Diese hatte noch der frühere Premierminster Bjarni Benediktsson von der konservativen Unabhängigkeitspartei ausgestellt – im Dezember 2024, zu einem Zeitpunkt, als bereits Neuwahlen stattgefunden hatten und er dieses Amt nur noch geschäftsführend innehatte. Unklar ist noch, ob er nicht eventuell sogar befangen war. Ein anderer Bewerber wollte Minkwale jagen und erhielt ebenfalls eine Fünf-Jahres-Lizenz, von diesem hat man aber bisher nichts mehr gehört.
Isländisches Walfleisch in Japan nicht gefragt
Kristján Loftsson begründete den Verzicht auf den diesjährigen Walfang mit den niedrigen Preisen in Japan – dem einzigen Land, wo er sein Walfleisch verkaufen kann. Auch der schlechte Kurs der isländischen Krone und die Turbulenzen im Welthandel trugen laut RÚV zur Entscheidung bei. Die Auf Island ist es zwar möglich, Walfleisch zu essen, doch der Konsum ist gering, nur etwa zwei Prozent der Bevölkerung isst Walfleisch.
Für Árni Finnsson, den Vorsitzenden der isländischen Naturschutzverbands, ist die Ankündigung keine Überraschung. Der Konsum von Walfleisch sei auch in Japan gesunken. Außerdem wollten japanische Behörden und Walfänger den Markt selbst kontrollieren. Er findet, es sei Zeit, das Gesetz zu ändern.
Schon im vergangenen Jahr hatte Hvalur nicht gejagt. Damals hatte es die Lizenz erst spät gegeben, und auch nur für ein Jahr. 2023 hatte Hvalur die Saison erst spät beginnen dürfen und noch 24 Finnwale erlegt.
In Norwegen werden weiterhin Minkwale, auf den Färöer Pilotwale gejagt.
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