Island. Die Walfanggesellschaft Hvalur hf erhält eine Lizenz für 2024 – aber vorerst nur für dieses Jahr. Das gab die neu dafür zuständige Ministerin Bjarkey Olsen Gunnarsdóttir von den Links-Grünen gestern bekannt. Mit dieser Entscheidung, so berichtet RÚV, sei niemand richtig zufrieden: Die einen hofften eigentlich, dass es gar keine Erlaubnis dafür mehr gibt, die anderen finden, dass ein Jahr zu wenig ist, um voraus zu planen.
Wal mit vier Harpunen – einer der Gründe, warum der Walfang nun stärker kontrolliert wird. Foto Hard to port
Bjarkey Olsen Gunnarsdóttir machte gegenüber der Presse keinen Hehl daraus, dass die Entscheidung nicht ihrer Vorstellung oder der ihrer Partei entspreche, aber sie müsse sich an die Gesetze halten. Hvalur hf, die Gesellschaft von Kristján Loftsson, erhält mit der Lizenz das Recht, westlich von Island 99 und östlich von Island 29 Finnwale zu fangen – diese Quote wurde vom isländischen Meeresforschungsinstitut Hafro anhand der Bestandsdaten festgelegt.
Loftsson beklagt Verzögerung und fehlende Planungssicherheit
Loftsson hatte sich bereits im April über die ausstehende Entscheidung beklagt. Damals sagte er zu mbl.is , ohne die Gewissheit, die Lizenz zu bekommen, könne er nicht investieren und Leute anheuern. Er reagierte gegenüber mbl.is auch auf diese neue, nur für dieses Jahr vergebene Lizenz: Dies sei eine Methode, um sein Geschäft kaputt zu machen. Man benötige Zeit, um die Saison vorzubereiten. Er sehe nicht, dass dies für ihn dieses Jahr noch möglich sei. In der Vergangenheit waren Lizenzen jeweils für fünf Jahre vergeben worden.
Die Frage des Walfangs spaltet auf Island die Gesellschaft und die isländische Regierung. Die früher zuständige Ministerin, Svandís Svavarsdóttir, hatte zahlreiche Kontrollmechanismen verordnet, um den Tierschutz sicherzustellen. Für ein komplettes Verbot fehlt die politische Mehrheit.
Aktualisiert 19 Uhr mit der Reaktion von Kristján Loftsson.
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