Grímsvötn unruhig – Vulkanstatus auf „gelb“

Island. Der Vulkan Grímsvötn wird wieder ausbrechen – die Frage ist nur, wann. Das isländische meteorologische Institut (Veðurstofa) hat nun den Vulkanstatus auf der Flugkarte von „normal“ (grün) auf „unruhig“ (gelb) geändert.  Denn es gibt eine Reihe von Anzeichen, dass am Vulkan bald etwas passieren könnte. Das könnte auch zuerst ein Gletscherlauf sein.

Grímsvötn Karte

Der Grímsvötn ist jetzt gelb auf der Flugkarte – „unruhig“. Quelle Veðurstofa Íslands

Der Grímsvötn ist einer von Islands größten und aktivsten Vulkanen. Er liegt unter dem Gletscher Vatnajökull. Zuletzt brach er 2011 aus. Er wird schon seit Monaten genau überwacht. Im Juni stellten Wissenschaftler am Berg erhöhte geothermische Aktivität und einen außergewöhnlich hohen Schwefeldioxid-Austritt fest. Durch die Hitze schmolz unter dem Gletscher Eis. Man rechnete mit einem baldigen Gletscherlauf aufgrund des Schmelzwassers. Im August schien es soweit zu sein – doch es stellte sich heraus, dass sich nicht der Schmelzwassersee unter dem Gletscher geleert hatte, sondern lediglich das Messgerät im schmelzenden Schnee gekippt war. Dies klärte sich bei einem Besuch per Helikopter vor Ort.

Erst Gletscherlauf, dann Vulkanausbruch?

Weitere Anzeichen, die auf einen bevorstehenden Ausbruch schließen lassen: Die Erdbeben haben zugenommen, was auf einschießendes Magma hindeutet. Und laut der GPS- Messungen ist der Berg bereits weiter expandiert als vor dem Ausbruch 2011. Bisher drückt der Schmelzwassersee noch auf das Magma. Entleert sich der Schmelzwassersee in einem Gletscherlauf, normalerweise über die Flüsse Skeiðará oder Gígukvisl, könnte dieser Druckabfall den Vulkanausbruch anstoßen. Es könnte aber auch sein, dass der Vulkan ohne Ausbruch wieder in der Ruhezustand zurückkehre, so Veðurstofa. So war es Anfang des Jahres unruhig auf der Halbinsel Reykjanes, kam aber nicht zu einem Ausbruch, ebenso am Öræfajökull 2017.

Früherer Artikel zum Thema:

Und so sieht es aus, wenn die Küstenwache mit dem Hubschrauber Wissenschaftler auf dem Gletscher „aussetzt“ (Video vom August):

 

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