Finnland. Die coronainfizierten Nerze in Dänemark machten weltweit Schlagzeilen – und der Umgang mit ihnen nicht weniger. In Finnland infizierte sich kein einziger Nerz. Und demnächst werden finnische Nerze sogar geimpft. Darüber berichtete Svenka Yle. Die Entwicklung des Impfstoffes wurde von der Branchenorganisation Fifur finanziert.
Finnland ist zwar kein Nerz-Riese wie Dänemark vor Corona, doch es gibt immerhin rund 700 Nerzfarmen, vor allem in der Region Österbotten (Pohjanmaa). Nerze erwiesen sich als empfänglich für das Coronavirus – eine Gefahr nicht nur für die Tiere selbst, sondern auch für die Mitarbeiter auf solchen Farmen. Es gelten deshalb spezielle Schutzvorschriften. Für die Entwicklung des Impfstoffs kooperierte die Branchenorganisation mit einer Gruppe Forscher der Universität Helsinki. Die Lebensmittelbehörde hat den Impfstoff Furcovac für Pelztiere nun zugelassen. Er darf mit der aktuellen Zulassung allerdings lediglich angewendet und nicht verkauft werden. Die Impfungen soll im Dezember beginnen. Dann sind nämlich nur noch die Zuchttiere übrig – die anderen werden getötet, damit ihre Pelze genutzt werden können.
Auch in Finnland gibt es Stimmen, die die Pelztierzucht beenden wollen, so wie es in Norwegen bis 2025 geschehen soll. Bisher konnten diese sich nicht durchsetzen. Obwohl inzwischen auch prominente Modehäuser auf Pelz verzichten, gibt es immer noch eine Nachfrage nach Nerz- und Fuchsfellen. Eine Zukunftsbranche scheint es allerdings nicht zu sein: Vasabladet berichtete jüngst über Konkurse und Geschäftsaufgaben in der Pelztierbranche.
In der EU ist Finnland bisher das erste Land, das einen Corona-Impfstoff für Nerze nutzen will. Die Entwicklung eines Impfstoffes für Pelztiere wird aber auch aus Russland und den USA gemeldet.
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