Nerzzucht 2021 auch in Schweden illegal

Schweden/Finnland. Wie geht es weiter mit der Nerzzucht? In Schweden müssen die Tierhalter 2021 pausieren und dürfen keine Nachkommen züchten. Das hat Schwedens Landwirtschaftsbehörde gestern beschlossen. In Finnland wird dagegen über einen Impfstoff für Nerze diskutiert.

Nerz

Nerz. Foto Skeeze/Pixabay

In Dänemark dürfen 2021 keine Nerze mehr gezüchtet werden. Ob es danach noch einmal erlaubt ist, ist ungewiss. Bekanntermaßen wurde ein Großteil der 15 Millionen Nerze getötet, um eine vermutlich gefährliche Virusmutation einzudämmen.  In Schweden spielt die Nerzzucht eine sehr viel geringere Rolle als in Dänemark. Es gibt nur knapp 40 Betriebe, alle in Südschweden. In 13 davon hatten sich Tiere mit dem Coronavirus infiziert. Allerdings wurde bei ihnen keine gefährliche Mutation gefunden. 80 Prozent der schwedischen Nerze wurden November/Dezember regulär für die Pelzverarbeitung getötet. Die Zuchttiere durften weiterleben. Wie Christina Nordin von der Landwirtschaftsbehörde mitteilte, blieben noch etwa 90 000 Nerze übrig, von denen ein großer Teil Antikörper gegen Corona hat. Mit diesen darf 2021 nicht gezüchtet werden, und es ist auch nicht erlaubt, neue Tiere zu importieren. Begründet wird das mit der Infektionsgefahr.

Wer profitiert von der Marktlücke?

Nachdem Dänemark die Zucht für 2021 verboten hatte, hatte es in schwedischen Medien Berichte gegeben, dänische Züchter könnten sich einen neuen Standort auf der anderen Seite des Öresunds suchen. Mit dem gestrigen Beschluss dürfte dies für dänische Züchter nicht mehr attraktiv sein. Für die schwedischen Nerzzüchter ist damit aber auch der Traum vorbei, von der Marktlücke profitieren zu können, die Dänemark hinterlässt. Finnen können noch davon träumen. In Finnland waren die Nerzbetriebe zwar getestet worden, es gab aber keinen bekannten Fall. Von einer Beschränkung der Branche ist deshalb nicht die Rede. Und nun wird an der Universität von Helsinki sogar an einem Impfstoff für die Tiere gearbeitet. Damit soll verhindert werden, dass das Coronavirus sich unter den Tieren verbreitet oder auf Menschen und Wildtiere überspringt. Die meisten finnischen Pelztierzüchter leben in der Region Österbotten (Pohjanmaa).

Früherer Artikel zum Thema: Nach Fund in Dänemark: Coronatests für Nerze im Norden

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