Färöisches Sternerestaurant Koks geht nach Grönland

Färöer/Grönland. Chefkoch Poul Andrias Ziska setzte mit seiner Kunst das Restaurant Koks und die Färöer auf die Wunschliste von Gourmets. Das Lokal in historischen Gebäuden am See Leynavatn trägt zwei Michelinsterne und die Auszeichnung für Nachhaltigkeit. Doch das Restaurant hat ein Platzproblem, und für den gewünschten Neubau gibt es noch nicht einmal eine Baugenehmigung. Deshalb wandern Ziska und sein Team nun für zwei Jahre aus – nach Ilimanaq in Grönland.

Poul Andrias Ziska

Poul Andrias Ziska. Foto Claes Bech-Poulsen/ Ehrenberg Kommunikation

Der Koks-Eigentümer, die Gesellschaft Gist og Vist, hatte bereits einen neuen Standort für das Restaurant ausgesucht, nahe der Schlucht Fossdalsgjógv zwischen den Orten Velbastaður und Syðradalur auf Streymoy. Darüber berichtete kvf.fo. Doch nicht alle Nachbarn sind darüber glücklich, und es gibt noch keine Entscheidung zu dem Bauantrag. Das Koks-Team geht deshalb nun einen ungewöhnlichen Schritt und übernimmt für zwei Jahre die Küche des Restaurants Egede in der Ilimanaq Lodge in Grönland. Der kleine Ort liegt gegenüber von Ilulissat, auf der südlichen Seite der Bucht. Mit dem Infozentrum zum Welterbe Eisfjord hat Ilulissat im vergangenen Jahr gerade einen neuen Anziehungspunkt für Besucher bekommen.

Was wird aus der färöischen Küche in Grönland?

Dieses Experiment ist insofern besonders spannend, weil Ziskas Küche so stark mit den Färöer verwurzelt zu sein schien. Lokale Zutaten waren zentral – deshalb auch die Nachhaltigkeitsauszeichnung. Die Verhältnisse in Ilimanaq unterscheiden sich aber deutlich von dem bisherigen Umfeld auf den Färöer. Dafür gibt es dort wieder andere Möglichkeiten.

Die Aufmerksamkeit von Gourmets mit Sinn für ein besonderes Umfeld dürfte Ziska sicher sein. Gelingt sein Experiment, könnte er den ersten Michelinstern jenseits des Polarkreises holen. Bisher kam nie einer nördlicher als Reykjavík.

Zwei Restaurants in Tórshavn auf den Färöer gehören zukünftig zur Koks-Familie und trösten Färinger und Touristen möglicherweise über den Verlust hinweg: die Seafood&Wine-Bar Roks und das Restaurant Ræst mit traditionellen färöischen Spezialitäten.

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