Der Polarkreis ist immer noch eine große Hürde, kulinarisch gesehen. Der nördlichste Michelinstern 2020 ging an das Dill in Reykjavík. Die Auszeichnungen des Michelin Guide Nordic Countries wurden gestern in Trondheim bekannt gegeben. Dabei kam auch Trondheim gut weg.
Kulinarischer Höhepunkt im Nordatlantik bleibt das „Koks“ auf den Färöer mit Chefkoch Poul Andrias Ziska. Es konnte seine zwei Sterne verteidigen und bekam außerdem das neue Label „nachhaltig“. Vielleicht hilft das Inhaber Gist &Vist bei der Umsetzung der neuen Pläne: Das Restaurant ist nämlich nur mit Ausnahmegenehmigung in den geschichtsträchtigen Gebäuden in Leynavatn. Gist &Vist würde gerne neu bauen, an der Schlucht Fossdalsgjógv. Noch sind diese Pläne allerdings nicht genehmigt. Der Umzug ist für 2022 vorgesehen.
Auch „Dill“ in Reykjavík hatte einen Ruf zu wahren. Gunnar Karl Gíslason, Koch und Eigentümer, hatte schon einmal mit einem Restaurant desselben Namens in Reykjavík einen Michelinstern erhalten. Dann war er jedoch in die USA ausgewandert, der Nachfolger konnte das Niveau nicht ganz halten. Mit dem Neustart an einem neuen Standort, Laugavegur 59, brachte der zurückgekehrte Gunnar Karl Gíslason den Namen zurück in die Sterneliga.
Drei Sternerestaurants in Trondheim
In Trondheim feierten aber nicht nur Auswärtige Erfolge. Jonas André Nâvik’s Fagn und Heidi Bjerkans Credo konnten ihre Sterne behalten und haben mit dem Speilsalen im Hotel Britannia noch Gesellschft bekommen.
Schwedens nördlichstes Sternerestaurant in Fäviken nahe Åre ist diesmal nicht mehr auf der Liste: Chefkoch Magnus Nilsson, der den ungewöhnlichen Standort mitten in den Bergen in zehn Jahren entwickelt hatte, hat Fäviken verlassen. Die Eigentümer wollen das Konzept nicht mit einem Ersatz fortsetzen und vermieten die Anlage nur noch privat.
Im Guide Michelin Nordic Countries sind Empfehlungen für Dänemark inklusive Färöer, Norwegen, Schweden, Finnland und Island aufgeführt.
Früherer Artikel zum Thema: Färöer: Zweiter Michelin-Stern für Restaurant Koks