Grönland. Zehn Menschen sind bisher in Grönland positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Grönland ist inzwischen wie Spitzbergen komplett abgeschottet. Besonders streng sind die Regeln in der Hauptstadt Nuuk. Dort wurde nun auch ein Alkoholverbot erlassen.
Am 16. März wurde der erste Fall von Covid-19 auf Grönland bestätigt, kurz darauf der zweite. Beide leben in Nuuk. Der eine hatte sich im Ausland angesteckt, beim anderen war es nicht ganz klar. Schon zuvor hatte es Beschränkungen gegeben, diese wurden danach noch verschärft. Wer aus dem Ausland zurück kam, musste in Quarantäne. Seit dem 20. März gibt es überhaupt keine reguläre Möglichkeit mehr, nach Grönland ein- oder auszureisen, nur noch Frachtverkehr. Dies soll zunächst bis Ende dieser Woche gelten. Von Veranstaltungen wird abgeraten und es wurden auch viele abgesagt, unter anderem das traditionelle Hunderennen Avannaata Qimussersua. Verboten sind sie ab 100 Personen. Schulen sind geschlossen, es gibt nur eine Notbetreuung. Alle Informationen dazu gibt es auf der dreisprachigen Seite Corona.gl.
Alle zehn Infizierten leben in Nuuk
Inzwischen sind zehn Infektionen bestätigt, die jüngste am Freitag. Zwei Erkrankte sind aber schon wieder gesund. Da alle in der Hauptstadt Nuuk leben, besteht der Verdacht, dass es dort noch weitere Infizierte geben könnte. Nuuk ist deshalb innerhalb Grönlands isoliert, um eine Ausbreitung im Land zu verhindern. Es gilt ein Versammlungsverbot bereits ab 10 Personen. Restaurants, Kultureinrichtungen, Friseure und ein Teil des öffentlichen Dienstes haben geschlossen. Damit die möglicherweise nun besonders angespannte Situation in den Familien nicht eskaliert, hat Premierminister Kim Kielsen gestern Abend für Nuuk und die nahen Orte Kapisillit und Qeqertarsuatsiaat auch ein Alkoholverbot erlassen. Insbesondere Kinder sollen so geschützt werden. Darüber war bereits zuvor spekuliert worden. Das Verbot wurde nach Ladenschluss bekannt gegeben und soll bis zum 15. April gelten.
Proben müssen nach Dänemark geflogen werden
Grönland hat gut 56 000 Einwohner, 18 000 davon leben in Nuuk. Die Orte auf der riesigen Insel liegen weit voneinander entfernt und sind nicht mit Straßen verbunden. Es ist auch ohne Covid-19 schon schwierig genug, das Gesundheitssystem dort aufrecht zu erhalten und allen eine angemessene Versorgung zu bieten. Unter anderem fehlt es an geeignetem Personal. Bisher wurden 402 Personen getestet. Die Proben müssen zur Analyse nach Dänemark geflogen werden. Bei Schneesturm, so wie am vergangenen Freitag, kann es auch einmal dauern, bis die Maschine loskommt. Die jüngste Testserie gab vorsichtigen Anlass zu Optimismus: Unter den 40 Proben war keine positiv, berichtete Sermitsiaq.
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