Auftrag für Polarstern-Nachfolger vergeben – soll 2030 fertig sein

Der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages hat gestern den Weg frei gemacht für einen neuen Forschungseisbrecher: Die Polarstern II soll dem neuesten Stand der Technik entsprechen, der Wissenschaft weiter hochklassige Forschung ermöglichen und bei Thyssenkrupp Marine Systems in Wismar gebaut werden. Geplant ist, dass das Schiff 2030 in Betrieb gehen kann. Das meldete das Alfred-Wegener-Institut (AWI).

So soll der neue Forschungseisbrecher aussehen. Grafik: AWI

Zum einen soll das neue Schiff gebaut werden, um von dort aus neue Technologien für die Forschung einsetzen zu können. Zum anderen, um die Antriebsart zu modernisieren und umweltfreundlicher zu machen. Pläne dafür liegen bereits in der Schublade. 2020 war das Vergabeverfahren schon einmal gestoppt worden.

Der neue Forschungseisbrecher soll mit fast 160 Metern Länge deutlich größer werden als die heutige Polarstern mit 118 Metern. Darauf soll die neue Polarstern auch 60-90 Personen mitnehmen können.

Verschiedene Antriebsmöglichkeiten

Das Schiff soll eine höhere Polarklasse bekommen, also dickeres Eis brechen können. Das Antriebssystem setzt nicht mehr allein auf Diesel, sondern kann teilweise auch mit Methanol betrieben werden, außerdem wird es ein starkes Batteriesystem geben, das für 2-3 Stunden reicht. So können auch abgasfreie Messungen durchgeführt werden. Es sollen außerdem bessere Schadstofffilter eingesetzt werden.

Neue technishe Optionen

Als neue technische Möglichkeiten nennt AWI-Direktorin Antje Boetius Unterwasserroboter und Drohnen. Für erstere soll es einen sogenannten „Moonpool“ geben, eine geschützte Öffnung im Schiff für den Tauchroboter.

Wichtig für die Klimaforschung

Wie die jetzige Polarstern soll auch der neue Forschungseisbrecher natürlich in den Polargebieten unterwegs ein. Die Erkenntnisse aus den Messungen in den Polargebieten sind nicht nur für die Arktis wichtig, sondern für die Klimaforschung allgemein. Aufgabe eines deutschen Forschungseisbrechers ist es außerdem, die Neumayer-Station III in der Antarktis zu versorgen.

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