Die Polarstern kehrt zurück: Expedition MOSAiC beendet

Bremerhaven. Heute kehrt die Polarstern nach einem Jahr im Eis mit dem Team der letzten Etappe zurück in ihren Heimathafen Bremerhaven. Mit beunruhigenden Fotos vom schmelzenden Nordpol machte die Crew zuletzt auf den fortschreitenden Klimawandel  aufmerksam. Die Ankunft kann ab etwa 7.25 Uhr über die Internetseite des Alfred-Wegner-Instituts verfolgt werden, NDR und ARD werden live berichten.

Polarstern Nordpol

Auf dem Weg zum Nordpol fand die Polarstern erstaunlich schwaches Eis vor, das leicht zu brechen war. Foto Steffen Graupner, MOSAiC

Als die Polarstern vor mehr als einem Jahr zur Expedition MOSAiC aufbrach, war das Ziel, die Prozesse in der Arktis besser zu verstehen. Nur von einem eingefrorenen Schiff aus ließen sich die Messungen in Wasser, Eis und Luft im arktischen Ozean vornehmen. Vom Logenplatz wurden die Forscher an Bord dabei Zeugen eines arktischen Sommers neuen Typs, mit immer weniger mehrjährigem Eis. Die Auswertung der Ergebnisse hat gerade erst begonnen und soll die Basis bilden für bessere Klimamodelle. 80 Institute aus 20 Ländern waren am Projekt MOSAiC beteiligt. Die Kosten dafür betrugen insgesamt 140 Millionen Euro.

Klimakrise und Coronakrise

Die Corona-Pandemie hat den Wechsel der Teams erschwert und die Planungen immer wieder umgeworfen. So fiel beispielsweise Spitzbergen  wegen der Einreiserestriktionen als Umsteige-Knotenpunkt aus. Manche mussten deshalb länger an Bord bleiben als geplant, andere konnten gar nicht anreisen oder hatten aufgrund der fehlenden Verkehrsverbindungen Probleme, zurück nach Hause zu kommen. Neue Teams mussten vor der eigentlichen Expedition anreisen, um in Quarantäne zu gehen. Es gelang, das Schiff – und auch die Versorgungsschiffe und Eisbrecher, die zulieferten – coronafrei zu halten. Das 38 Jahre alte deutsche Forschungsschiff hat damit seine größte Expedition beendet. Seine letzte war es sicher nicht, denn die Ausschreibung für ein moderneres Nachfolgemodell wurde gestoppt.

Eine öffentliche Veranstaltung zum Empfang der Polarstern wird es wegen Corona auch nicht geben. Übers Internet, Fernsehen und diverse Social-Media-Kanäle lässt sich die Ankunft dafür von überall verfolgen.Die gesamte Expedition mit 3400 Seemeilen Eisdrift und Abstechern ist noch über den täglich aktualisierten  MOSAiC-Blog nachzulesen.

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