Island. Erstmals lud jetzt ein US-amerikanisches Atom-U-Boot Proviant vor Island. Das meldeten die isländische Küstenwache und die Regierung. Einige Tage zuvor hatte Außenministerin Þórdís Kolbrún Reykfjörð Gylfadóttir bekannt gegeben, dass Island dies künftig gestatten wird. Die U-Boote sollen dabei aber keine Atomwaffen an Bord haben dürfen.
Es war das Atom-U-Boot USS San Juan, das als Erstes von der isländischen Erlaubnis Gebrauch machte. Das Küstenwachschiff Þor übergab die Fracht ein Stück nordwestlich von Garðskagi. In Keflavík sind inzwischen praktisch ständig wieder Nato-Flugzeuge vor Ort, U-Boote mussten die Insel bisher aber umfahren. In einen Hafen dürfen sie auch jetzt nicht – es gibt auf Island aktuell keine geeigneten Häfen für Atom-U-Boote. Die Proviantübergabe fand deshalb auch auf See statt. Auch der Austausch von Crew soll künftig möglich sein. Ähnlich wurde lange auch in Nordnorwegen verfahren – bis doch ein Anleger in Tromsø zur Nutzung für U-Boote freigegeben wurde.
Schritt mit Symbolwert
Dass Island sich nun offen für amerikanische Atom-U-Boote zeigt, ist auch ein symbolischer Schritt, der in den Medien diskutiert wurde. Der Zusammenhang mit dem russischen Angriff auf die Ukraine spielt dabei eine Rolle, wie beim Beschluss zum Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens. Island ist ein Nato-Land ohne eigene Armee. Die Begründung der Politik für den Schritt war, dass Island so seinen Teil für das Bündnis leistet.
Island liegt an der sogenannten GIUK-Lücke (Grönland-Island-UK), durch die russische U-Boote in den Atlantik kommen könnten. Im Kalten Krieg galt Island deshalb als der „unsinkbare Flugzeugträger“ für die Überwachung dieser Lücke.
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