Kangerlussuaq (Grönland). Heute ist der Flughafen Kangerlussuaq noch das Drehkreuz für den internationalen Flugverkehr nach Grönland. Doch im kommenden Jahr wird die Eröffnung der neuen internationalen Flughäfen in Nuuk und Ilulissat erwartet. Die Landebahn in Kangerlussuaq wird es aber weiter geben: Diese Woche wurde in Grönland das Rahmenabkommen unterzeichnet, in dem das dänische Militär sich bereiterklärt, die Reparatur und den Unterhalt des Flughafens zu übernehmen. Darüber berichteten auch Sermitsiaq und KNR.
In dem Abkommen ist festgeschrieben, dass das dänische Militär eine nutzbare Landebahn von 2500 Metern benötigt und dafür sorgen wird, dass es diese und alle notwendigen Einrichtungen weiter gibt. Explizit ist erwähnt, dass auch die USA den Flughafen nutzen werden. Gleichzeitig ist festgeschrieben, dass der Flughafen weiter Grönland gehört und zivile Nutzung möglich ist, auch wenn aktuell noch nicht klar ist, in welchem Umfang das sein wird.
Dänemark plant größere Investitionen in sein Militär, und auch der Flughafen Kangerlussuaq spielt dabei eine Rolle. Die Details werden allerdings erst im neuen Verteidigungsprogramm verhandelt. Grönland strebt zwar nach Selbstständigkeit, doch noch sind die dänischen Streikkräfte für die Verteidigung der gesamten „Rigsfællesskab“ inklusive Grönland und Färöer zuständig. Grönlands geografische Lage ist ein strategisch wichtiger Ausgangspunkt sowohl für die Nato insgesamt als auch speziell für die USA, die bekanntlich eine eigene Basis in Pituffik unterhalten.
In Zukunft nur noch Binnenflüge nach Kangerlussuaq
Ursprünglich war geplant, den Flughafen Kangerlussuaq aufzugeben, wenn die beiden neuen internationalen Flughäfen Nuuk und Ilulissat fertig sind – nicht zuletzt aus finanziellen Gründen. Indem der Flughafen bleibt, bleiben eventuell einige Arbeitsplätze in dem Örtchen Kangerlussuaq erhalten.
Inwieweit dort aber tatsächlich noch zivile Luftfahrt stattfinden wird, ist aktuell unklar. „Air Greenland fliegt dorthin, wo die Passagiere sind“, so Air-Greenland-Geschäftsführer Jacob Nitter Sørensen gegenüber Sermitsiaq. Diese werden künftig in der Hauptstadt Nuuk und dem Touristenziel Ilulissat erwartet. Eine regelmäßige internationale Verbindung mit dem neuen Atlantikflieger Tuukkaq nach Kangerlussuaq, so wie jetzt noch, ist nicht mehr vorgesehen. Stattdessen soll der Ort mit Dash-Maschinen an die anderen grönländischen Orte angebunden werden. Möglicherweise könnte in der Tourismus-Hochsaison ein zusätzliches Flugzeug wöchentlich Kangerlussuaq direkt vom Kontinent anfliegen.
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