Schweden. Die schwedische Verkehrsbehörde hat ein Flugverbot für drei beliebte Heliski-Gebiete im Kirunafjäll erlassen: Kebnekaise, Abisko und nördlich dem Torneträsk. Damit kam die Behörde dem Antrag der örtlichen Rentierhalter nach, die sich nach einem schwierigen Winter Ruhe für ihre Tiere wünschten. Die Tourismusunternehmen protestieren. Darüber berichtete SVT.
Der Zugang zu Futter sei in diesem Winter für die Rentiere sehr schlecht gewesen. Deshalb seien die Tiere gerade in höherem Terrain. Es sei sehr wichtig, dass sie nun in Ruhe fressen könnten, bevor das Kalben beginne, so der Vorsitzende von Laevas Sameby zu SVT. Heliski sei ein Problem. Es könnten acht, neun Helikopter sein, die den ganzen Tag unterwegs seien. Das Verbot gilt vom 18. April bis zum 1. Mai.
Sich auf den Berg fliegen lassen und dann auf Skiern hinunterfahren – diese Variante von Wintersport erfreut sich steigender Beliebtheit. Gerade jetzt, wo die Tage lang und die Temperaturen akzeptabel sind, der Schnee aber noch reichlich. Touristen sind außerdem ein gutes Geschäft. Und hier kollidieren wieder einmal die Interessen der Rentierhalter und der Tourismusanbieter in Kiruna.
Das Recht, sich in den Bergen aufzuhalten
Drei Rentierkooperativen hatten zum ersten Mal den Antrag auf Flugverbot gestellt: Laevas, Gabna und Talma. Früher hatte man sich offenbar meist miteinander arrangieren können, doch dies sei immer schwieriger geworden, so ein Unternehmer zu SVT. Für die Ursache gibt es unterschiedliche Interpretationen. Die Rentierhalter verweisen auf die problematische Futtersituation, die zu alternativen Futterplätzen zwinge. Außerdem gebe es anderswo genug Heliski-Möglichkeiten. Vertreter der Heliski- Unternehmen wollen sich nun mit den Jägern zusammentun, die auch unzufrieden sind – seit dem Girjas-Urteil, das Girjas Sameby das Recht einräumte, die Kleintierjagd auf ihrem Gebiet selbst zu verwalten. „Es geht um das Recht, sich in den Bergen aufzuhalten“, so eine Unternehmerin zu SVT.
Absage auch an Skitour im Sarek
Eine andere Absage betrifft geführte Skitouren im Nationalpark Sarek, die ein Unternehmen aus Stockholm anbieten wollte. Die Touren wurden nicht genehmigt, weil die geplante Strecke teilweise mit dem Kalbungsgebiet zusammenfällt. Das Verbot gilt nicht für Skifahrer, die eigenständig dort unterwegs sind.
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