Trotz Verbot: Unternehmen bietet weiter Hundetouren an

Kiruna (Schweden). Vergangenen Herbst entzog die Verwaltung von Norrbotten dem Tourismusunternehmen Jukkasjärvi Vildmarksturer die Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Hundehaltung. Dem vorausgegangen waren wiederholte Verstöße gegen die Auflagen und Vorschriften. Obwohl der Hunde-Teil des Unternehmens inzwischen abgewickelt sein müsste, werden auf der Website weiter Touren angeboten. Über das Tauziehen zwischen der Behörde und dem Unternehmer berichtete NSD.

Tour mit Schlittenhunden (Symbolfoto, steht nicht im Zusammenhang mit dem genannten Unternehmen) Foto James Padolsey/Freerange

Mehr Hunde auf dem Gelände als zugelassen, zu kleine, zu schlecht isolierte Hütten, Hunde, die unterversorgt waren oder eine tierärztliche Behandlung gebraucht hätten – die Vorwürfe gegen Jukkasjärvi Vildmarksturer war umfangreich, und sie war nicht neu. Mehrfach hatten die Kontrolleure der Behörde dort Mängel gefunden. Am 18. Oktober entzogen die Behörden dem Betrieb die Erlaubnis zur Hundehaltung auf der Anlage Laxforsen bei Jukkasjärvi. Der Beschluss wurde am 19. November rechtskräftig, danach hatte das Unternehmen drei Monate Zeit, den Hundebetrieb abzuwickeln. Auf der Website des Unternehmens erfuhren potenzielle Kunden davon nichts.

Neue Anträge ebenfalls abgelehnt

Wie NSD aufzählt, stellte das Unternehmen danach mehrfach neue Anträge, die die Behörde ablehnte, da sich nichts grundsätzlich geändert hatte, wie auch bei einer Kontrolle vor Ort festgestellt wurde. Inzwischen ist der Betrieb auf der Anlage Laxforsen verboten, bei einem Verstoß droht eine Strafzahlung, und Jukkasjärvi Vildmarksturer darf auch auf seiner kleineren Anlage keine Hunde mehr halten.  Auf der Website des Unternehmens erfährt der potenzielle Kunde davon nichts – es werden immer noch Hundetouren angeboten, auch gestern noch.

Hundesafaris werden angeblich nur an andere Anbieter vermittelt

Mats Rullander, Gründer von Jukkasjärvi Vildmarksturer, sagte gegenüber NSD, man habe keine eigenen Hunde mehr, man vermittle lediglich die Touren von anderen Unternehmen und erhalte dafür eine Provision. Außerdem biete man noch weitere Aktivitäten ohne Hunde an. Dass die Hundetouren von anderen Anbietern durchgeführt werden, wird auf der Website allerdings nicht ersichtlich: Dort steht weiterhin beispielsweise „Die Gäste fahren auf einem großen Schlitten, der von unserem Guide gesteuert wird“, und es ist die Rede von „unseren Siberian Huskys“

Weiter Hunde auf der Anlage, obwohl es keine Genehmigung gibt

Auf die Frage der Reporterin, ob die Anlage jetzt leer sei, wird Rullander wie folgt zitiert: „Natürlich gibt es dort Hunde. Es gibt 400-500 Hunde dort, aber die gehören anderen Unternehmen. Das hat nichts mit uns zu tun.“

Laut der Behörde gibt es jedoch aktuell keine Genehmigung für eine gewerbsmäßige Hundehaltung auf der Anlage. Sollten dort Hunde gehalten und für Schlittenhundetouren eingesetzt werden, sei dies nicht erlaubt.

 

 

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