Spitzbergen (Norwegen). Vergangenes Jahr gab es eine üble Entdeckung auf Spitzbergen und in Kanada: Mehr als 70 Prozent der Polarfüchse litten unter einer bisher unbekannten Pelzlaus. Beobachtungen aus diesem Jahr zeigen: Mit 44 Prozent ist der Befall immer noch hoch, aber hat doch deutlich abgenommen. Darüber berichteten Svalbardposten und NRK.
Polarfüchse haben ein besonders dichtes, warmes Fell. Davon hängt ihr Überleben in den Gebieten mit extremer Kälte ab. Bei juckendem Läusebefall kratzen sie sich und beschädigen damit ihr Fell, auf dessen Schutz sie angewiesen sind. Die Pelzlaus allein mag nicht lebensbedrohlich sein, der Verlust des Kälteschutzes aber schon. Die Forschenden des Norwegischen Polarinstituts verfolgten die Entwicklung des Lausbefalls bei Polarfüchsen deshalb besonders aufmerksam. Und stellten fest, dass in diesem Winter deutlich weniger Polarfüchse von Pelzläusen befallen waren – „nur“ noch 44 Prozent statt mehr als 70 Prozent. Die Entwicklung soll aber weiter genau beobachtet werden.
Dieselbe Laus auf Spitzbergen und in Kanada
Bei der Spitzbergener Pelzlaus handelt es sich um eine bisher unbekannte Art von Linognathus. Die ersten waren bereits 2019 aufgetaucht und hatten sich bis 2022 massiv vermehrt. In Kanada wurde dieselbe Art gefunden, was kein Wunder ist, denn Polarfüchse können sich über weite Strecken über das Eis bewegen.
Auf dem europäischen Festland ist der Polarfuchsbestand trotz einiger Schutzerfolge immer noch kritisch. Auf Spitzbergen gibt es dagegen immer noch viele Polarfüchse. Für sie können allerdings wärmeres Wetter und weniger Eis zu einem Problem werden – und Pelzläuse.
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