Spitzbergen (Norwegen)/Kanada. Es ist eine neue Art in der Arktis entdeckt worden – und das ist kein Grund zur Freude. Denn es handelt sich um eine bisher nicht bekannte Pelzlaus, die Polarfüchsen auf Spitzbergen und in Kanada zu schaffen macht. Aufgrund des Juckreizes kratzen sich die Polarfüchse – und beschädigen so den Pelz, der sie eigentlich gegen die arktische Kälte schützen soll. Darüber berichtete das Norwegische Polarinstitut.
Diese bisher unbekannte Pelzlaus-Art wurde 2019 auf Spitzbergen entdeckt. 2019 und 2020 waren 10-12 Prozent aller Fänge und der untersuchten Polarfüchse von der Pelzlaus betroffen. 2022 waren es bereits 76 Prozent von rund 200 untersuchten Füchsen. Bei den Pelzläusen in Kanada handelt es sich um dieselbe, bisher nicht bekannte Art von Linognathus.
Polarfüchse bewegen sich über große Strecken, auch über das Meereis. So kann sich die Pelzlaus leicht zwischen den Beständen verbreiten. 2019 erregte die Geschichte einer Füchsin mit GPS-Sender Aufsehen: Diese war von Spitzbergen über das Packeis nach Nordgrönland und weiter zu den nordkanadischen Inseln gelaufen. Bei der Erforschung der neuen Lausart arbeitet das norwegische Polarinstitut mit der kanadischen University of Saskatoon und mit der University of Manitoba zusammen.
Besonders warmer Pelz
Der Pelz der Polarfüchse sieht nicht nur toll aus, er ist auch besonders warm. Das gefällt auch der Lausart, die sich gerne darin versteckt. Dieser Lausbefall bringt die Füchse zum Kratzen und zerstört somit das, war der kleinen arktischen Fuchsart das Überleben in der arktischen Kälte sichern soll.
Gefährdung durch den Klimawandel
Anders als auf dem Festland war der Polarfuchs auf Spitzbergen bisher trotz der Jagd nie in seiner Existenz gefährdet. Die veränderten Bedingungen durch den Klimawandel, darunter das Schrumpfen des Eises, bilden jedoch eine zusätzliche Belastung für die Polarfüchse – und die Läuse kommen noch obendrauf.
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