Island. Der isländische Wetterdienst hat eine Karte veröffentlicht, die die Temperaturabweichungen der Sommermonate Juni-August 2024 zusammenfasst. Die Daten stammen aus dem europäischen Copernicus-Programm aus Satelliten- und Vor-Ort-Messungen. Auf der Karte ist deutlich zu sehen, wie große Teile Europas wärmer oder viel wärmer ausfielen als die langjährigen Durchschnittstemperaturen (Daten ab 1979). Auf Island fiel der Sommer jedoch kälter aus als im Durchschnitt, im Westteil sogar deutlich. Eher kühler war es auch in Irland, Schottland und Südnorwegen.
Urlauber im Schnee
Auf Island hatte es im Juni noch geschneit, der Sommer kam spät und blieb nicht lange. Am vergangenen Wochenende wurden Urlauber in Teilen Nordostislands und auf der Hellisheiði von Schnee überrascht, wie unter anderem Iceland Review meldete. Einige Straßen waren zeitweise nur mit Winterbereifung befahrbar. Der Rettungsdienst musste Wohnmobile und andere Fahrzeuge mit Sommerbereifung aus dem Schnee ziehen. RÚV berichtete von einem Schafzüchter am Eyjafjörður, dessen wichtigstes Werkzeug die Schneeschaufel wurde, um seine Tiere nach Hause zu bekommen. Es gab in den Sommermonaten 2024 auch ungewöhnlich viele Wetterwarnungen, 69 „gelbe“ und acht „orange“ – die meisten wegen Sturm, viele aber auch wegen Niederschlägen.
Warme Nordkalotte
Der warme Septemberbeginn in vielen Teilen Europas ist in der Karte nicht berücksichtigt. Man sieht aber deutlich die überdurchschnittlich warme Nordkalotte (Nordnorwegen, Nordschweden, Nordfinnland und Kola-Halbinsel), wo es dieses Jahr mehrfach zu Waldbränden kam: