Reykjavík (Island). Müssen nun 2900 Bäume im Reykjavíker Stadtwald Öskjuhlíð gefällt werden, damit Starten und Landen auf dem Inlandsflughafen wieder sicher ist – oder reichen vielleicht auch 40? Ersteres wünscht die Flughafengesellschaft Isavia, letzteres meint die Stadt Reykjavík. Die Verkehrsbehörde steht bisher auf der Position Isavias und hat Reykjavík ein Ultimatum gesetzt. Darüber berichtete RÚV.
Die Bäume im Stadtwald Öskjuhlíð sind inzwischen hoch gewachsen, was eigentlich erfreulich ist. Doch dort befindet sich auch die Einflugschneise für den Inlandsflughafen. Die Situation hat bereits Folgen für die Luftfahrt: In Reykjavík kann nur noch bei ausreichender Sicht gelandet werden, reine Instrumentenflüge sind aufgrund der hohen Bäume nicht mehr erlaubt. Sie müssen auch steiler fliegen. Die Stadt hat nun 36 Bäume gefällt, die ein Hindernis darstellen können.
Eigentlich lief das Ultimatum der Verkehrsbehörde bereits am 2. September aus, es wurde auf Antrag der Stadt um einen Monat verlängert, um die Arbeiten auszuführen. Genau dies möchte man in Reykjavík allerdings eigentlich nicht tun. Die Fachleute der Stadt sind der Meinung, dass es zur Einhaltung der Vorschriften reiche, nur gut 40 Bäume zu fällen. Die Stadt empfiehlt der Verkehrsbehörde, die Lage selbst zu beurteilen, anstatt sich einfach auf die Angaben Isavias zu verlassen.
Beliebtes Naherholungsgebiet
Öskjuhlíð ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, eine grüne Lunge in der Hauptstadt. Darin steht auf einem Hügel auch das Ausstellungscenter Perlan auf den Wassertanks. Da es auf Island gar nicht so viele alte Bäume gibt, hat Öskjuhlíð eine besondere Stellung in der Stadt und für die Einwohner.
Früherer Artikel zum Thema: Reykjavík: 2900 Bäume fällen für die Einflugschneise?