Reykjanes (Island). Seit zwei Wochen bebt die Erde auf Reykjanes in ungewöhnlicher Frequenz und Stärke – mehr als 35 000 Stöße gab es allein in dieser Zeit. Nach den Beobachtungen der Wissenschaftler deutet alles darauf hin, dass sich ein Magmagang füllt, der sich vom Berg Keilir aus nach Südwesten und weiter an die Oberfläche bewegt. Es ist weiterhin möglich, dass es zu einem Vulkanausbruch kommt, so das jüngste Update des Isländischen Meteorologischen Instituts (Veðurstofa).
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich das südliche Ende der Magmakammer nun unter Nátthagi, südlich des Fagradalsfjall befindet, in etwa einem Kilometer Tiefe. Es sind GPS-Geräte, Gasmessgeräte und Webcams installiert. Würde der Vulkan dort ausbrechen, wäre möglicherweise die Straße Suðurstrandarvegur betroffen. Je länger die seismische Aktivität andauert, desto wahrscheinlicher werde ein Ausbruch, so die aktuelle Einschätzung. der Wissenschaftler. Am Freitagmorgen gab es einen Erdstoß der Stärke 5, gefolgt von von einem mit 4,2. In der Nacht zum Samstag hatte das stärkste 4,6.
Nach aktuellem Stand würde ein Ausbruch keine Wohngebiete gefährden. Die Bewohner von Grindavík leiden aber unter den Erdbeben, die ihrem Ort sehr nahe gekommen sind, und manche versuchten zumindest zeitweise zu entkommen, berichtet RÚV.
Sehr hilfreich waren bisher die Satellitenbilder, so Kristín Jónsdóttir vom Meteorologischen Institut. Ungünstigerweise nutzt auch die Europäische Weltraumorganisation das Rechenzentrum in Straßburg, in dem vor drei Tagen ein Feuer ausbrach. Deshalb ist aktuell nicht sicher, wann die nächsten Bilder kommen werden.
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