Norwegen gibt USA noch mehr Zugang zu Militärbasen

Norwegen. Die USA bekommen noch mehr Zugang zu norwegischen Militärbasen. Ein neues Abkommen gestattet den US-Streitkräften, acht weitere Militärbasen zu nutzen, teilte die Regierung mit. Vier dürfen bereits seit dem Abkommen von 2021 verwendet werden. Das neue Nato-Mitglied Finnland und Nato-Anwärter Schweden haben ähnliche Abkommen mit den USA unterzeichnet.

Der norwegische Verteidigungsminister Bjørn Arild Gram (rechts) und US-Botschafter Marc Bennett Nathanson unterzeichnen das geänderte Militärabkommen. Foto Asgeir Spange Brekke, Verteidigungsministerium

Die Ausweitung der früheren Vereinbarung wird mit der veränderten Sicherheitslage begründet. 2021 räumte Norwegen den USA die Nutzung der Luftwaffenstützpunkte Sola und Rygge in Südnorwegen sowie dem Luftwaffenstützpunkt Evenes und dem Marinestützpunkt Ramsund im Norden ein. Die USA erhielten das Recht, dort eigene Infrastruktur zu errichten und Material zu lagern. Damals gab es noch Diskussionen darüber, ob dies nicht der bisherigen norwegischen „Basenpolitik“ widerspreche, die Norwegen selbst im Kalten Krieg gefahren hatte: NATO-Mitglied ja, aber keine fremde Militärbasis auf norwegischem Boden.

Veränderungen nach Russlands Angriff auf die Ukraine

Inzwischen hat Russland die Ukraine angegriffen, Finnland ist der Nato beigetreten und Schweden warten „nur“ noch auf Ungarns Zustimmung, um dasselbe zu tun. Schweden hat den USA in einem bilateralen Abkommen Zugang zu 17 schwedischen Militäranlagen gestattet, Finnland zu 15. Nun erweitert Norwegen das frühere Abkommen um acht Einrichtungen auf zwölf. Neu dazu kommen unter anderem der Luftwaffenstützpunkt Andøya, der vor ein paar Jahren noch geschlossen werden sollte, die Garnison Setermoen bei Bardu samt Übungsplatz und der Luftwaffenstützpunkt Bardufoss in Nordnorwegen.

Integration von Schweden und Finnland in Nato-Szenarien

Mit der Integration von Schweden und Finnland in die Nato ergeben sich für die Nato neue Möglichkeiten und Aufgaben, die in den kommenden Monaten auch geübt werden sollen. Den Anfang macht Nordic Response, Nachfolger der früheren Großübung Cold Response, im Norden der drei Länder Norwegen, Schweden und Finnland. Daran werden 20 000 Soldaten aus 14 Ländern teilnehmen. Die Übung ist in diesem Jahr ein Element des Nato-Großmanövers Steadfast Defender mit 90 000 Soldaten, das auf dem Kontinent bereits begonnen hat.

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