Norwegen: Batterie-Testfabrik von Freyr in Mo i Rana eröffnet

Mo i Rana (Norwegen). Nun hat auch Norwegen eine Batteriefabrik – oder zumindest den ersten Teil davon. Gestern eröffnete das norwegische Unternehmen Freyr in Mo i Rana seine Testfabrik. Dort sollen neue Materialien erprobt werden, bevor sie dann in der zukünftigen Giga-Fabrik beim Batteriebau im großindustriellen Maßstab eingesetzt werden. Freyr hat auch Pläne für Vaasa in Finnland und für die USA. Darüber berichtete NRK.

Freyr

In Freyrs Testfabrik. Foto Philip Navin/Freyr

Freyrs Batterien sollen in Elektroautos und anderen Fahrzeugen zum Einsatz kommen und überall da, wo Energie gelagert werden muss. Genutzt wird die „semisolid lithium-ion-technology“ von 24M Technologies. Die Testfabrik ist nur der erste Schritt. Auch die erste norwegische Gigafabrik wird in Mo i Rana erbaut. Die Arbeiten im Industriepark von Mo i Rana sind bereits in Gang. Die Ansiedlung in der Provinz Nordland ist  bewusst gewählt für eine energieintensive Industrie: Dort sind die Strompreise meist am niedrigsten – und es handelt sich um regenerative Energie. Das Unternehmen verspricht 1500 Arbeitsplätze für Mo i Rana. „Giga Arctic“ wird voraussichtlich 17 Milliarden NOK kosten, umgerechnet etwa 1,5 Milliarden Euro,  und soll 2024/2025 fertig sein.

Pläne für Vaasa und USA

Die erste Batterie in Norwegen ist noch nicht zusammengesetzt, da gibt es schon Pläne für Fabriken in weiteren Ländern. Das ist zum einen in Vaasa in Finnland, zum anderen in Georgia in den USA. Mit der Investition in den USA folgt Freyr den guten Bedingungen, die sich dort gerade bieten, und sichert sich dort ein Standbein, das es ermöglicht, auf dem US-Markt mit amerikanisch produzierter Ware präsent zu sein.

Üppige Gehälter für Führungspersonal

In Norwegen erhält Freyr ebenfalls staatliche Finanzierungshilfen und wirbt um noch mehr. Die auch für norwegischen Verhältnisse üppigen Gehälter des Führungspersonals erregten deshalb eine gewisse Aufmerksamkeit in den Medien. Eine Befürchtung ist außerdem, dass der norwegische Standort angesichts den Verlockungen aus den USA zurückgestellt werden könnte. Aber nun ist zumindest der erste Meilenstein in Norwegen erreicht.

Der nordische Batteriegürtel

Mit der Fertigstellung der ersten Anlage in Mo i Rana gewinnt der „nordische Batteriegürtel“ an Gewicht. Der erste Stein dazu war die Ansiedlung von Northvolt im schwedischen Skellefteå. Vaasa, wo auch viel Zulieferindustrie sitzt, könnte der nächste Stein werden. Nach den Prognosen des Instituts Sintef werden demnächst 55 Batteriefabriken für Elektroautos in Europa benötigt.

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