Neue Virusmutation in Finnland entdeckt

Finnland/Norwegen/Schweden. Auf der Jagd nach neuen Virusmutationen hat nun Finnland einen besonderen Fang gemacht. Ein Labor in Helsinki identifizierte eine neue Sars-CoV-2-Variante, die nun „Fin 796H“ heißt, und eine beunruhigende Eigenschaften hat: Es könnte PCR-Tests entgehen, die nur nach einem RNA-Teil suchen. Das meldeten Yle und Yle News. Die britische Variante breitet sich inzwischen weiter im Norden aus.

Coronavirus

Coronavirus Sars-CoV-2 . Quelle Omni Matryx/ Pixabay

„Fin 796H“ zeige Mutationen, wie man sie bereits von der britischen und der südafrikanischen Variante kenne, aber in einer Kombination, die das Helsinkier Vita-Labor gegenüber Yle als „einzigartig“ bezeichnete. Aufgrund seiner Mutation könne es möglicherweise von PCR-Tests, die nur nach einer Gensequenz suchen, nicht gefunden werden, weil es diese nicht habe. PCR-Tests suchen meist nach zwei verschiedenen Gensequenzen. Wo die Mutation entstanden ist, ist aktuell unklar, ebenso, wie sie sich in ihren Eigenschaften von anderen unterscheidet.

Zurzeit macht sich in Finnland langsam die britische Mutation breit, vor allem in der Hauptstadtregion, wo die Fallzahlen auch wieder ansteigen. Insgesamt sind bisher 422 Fälle damit registriert. Die südafrikanische Mutation wurde 22 Mal gefunden.

Seltene Mutation in Norwegen angekommen

Norwegen hat sich fast komplett abgeriegelt, um sich vor Importviren und Mutationen zu schützen, hat sie allerdings bereits im Land – wenn auch nicht überall. In Oslo sei jeder sechste Positiv-Fall nun die britische Mutation, so eine Vertreterin der Gesundheitsbehörde zu NRK, insgesamt gebe es rund 700 registrierte solche Fälle. Die südafrikanische Variante wurde vor allem in der Gegend um Bergen gefunden, insgesamt bisher 42 Fälle. In Norwegen wurde außerdem eine neue Virusmutation gefunden, die allerdings nur für das Land neu ist. B.1.525 wurde bereits in Großbritannien, Dänemark und den USA nachgewiesen.

Schweden: Ausbruch in Västerbotten mit britischer Mutation

In Schweden ist Skellefteå mit der Northvolt-Baustelle zumindest nach Einschätzung des zuständigen Infektionsschutzarztes gegenüber SVT das größte Cluster der britischen Mutation im Land.  Mehr als 60 Fälle werden damit in Verbindung gebracht, insgesamt waren es in der Region Västerbotten schon 94. Neben der Baustelle hat die Region mit einem Ausbruch an Schulen in Lycksele noch einen zweiten Infektionsschwerpunkt. Västerbotten hat aktuell die höchste 7-Tage-Inzidenz in ganz Schweden mit 384 Neuinfizierten pro 100 000 Einwohner, und es wird bereits wieder voll in den Krankenhäusern.

Gotland noch ohne britische Mutation

Die britische Mutation ist inzwischen aber schon in allen schwedischen Regionen aufgetaucht, außer auf Gotland. Vier Regionen, Gävleborg, Skåne, Västmanland und Örebro, werden speziell überwacht, und in allen zeigte sich, wie der Anteil der britischen Mutation zunimmt, am meisten in Gävleborg. Dort lag er zuletzt bei etwa 25 Prozent. In Västmanland macht die britische Mutation erst rund 13 Prozent aus, dafür gab es dort bei Västerås das erste Cluster der südafrikanischen Variante mit 20 Fällen –  und keiner lässt sich auf eine Reise zurückführen.

In allen drei Ländern wird natürlich geimpft – trotzdem gibt es die Furcht vor einer dritten Welle aufgrund der Mutationen.

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