Finnmarksløpet 2021: Europas größtes Schlittenhunderennen abgesagt

Alta (Norwegen). Der Finnmarksløpet, Europas längstes Schlittenhunderennen, wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Unter den aktuell geltenden norwegischen Infektionsschutzregeln sei dies nicht durchführbar, da die Teilnehmer aus dem ganzen Land gekommen wären, so die Veranstalter zu NRK. Der Start war für den 12. März geplant.

Finnmarksløpet

Hundeschlitten unterwegs in der Finnmarksvidda. Foto Reidar Arnesen

Das Rennen führt 1200 Kilometer durch die Einsamkeit der Finnmark. Fahrer und Hunde sind die meiste Zeit allein. Alle Fahrer und Helfer hätten sich vorher testen lassen müssen. Gemeinsam mit den örtlichen Behörden war ein Konzept ausgearbeitet worden, wie die Veranstaltung ohne böse Folgen hätte durchgeführt werden können. Gestern lockerte die norwegische Regierung zwar einige der aktuellen Infektionsschutzvorschriften. Doch diese betrafen nur den Kinder- und Jugendsport sowie Studenten. Die Veranstalter sagten das Rennen deshalb ab. Im vergangenen Jahr war das Rennen mittendrin wegen neuer Coronavorschriften abgebrochen worden. Nur die Jugendlichen und die Teilnehmer auf der „Kurzstrecke“ von 500 Kilometern waren rechtzeitig ins Ziel gekommen. 

Ganz überraschend kommt die Absage nicht. Der norwegische Skiverband hatte bereits sämtliche 26 Weltcup-Veranstaltungen für den März absagen müssen. Die Regierung war nicht bereit, ausländischen Sportlern eine Ausnahme von den Quarantänevorschriften zu gewähren. Die Einreiseregeln sind zurzeit so streng, dass nicht einmal Grenzpendler mit fester Anstellung ihren Arbeitsplatz aufsuchen dürfen, es sei denn, sie haben eine gesellschaftskritische Funktion.

Auch Femundløpet abgesagt

Finnmarksløpet war zwar in der Vergangenheit für ausländische Teilnehmer offen, und es haben auch schon Ausländer gewonnen – zum Beispiel zweimal der Schwede Petter Karlsson, der auch beim Abbruch des Rennens im vergangenen Jahr in Führung lag. Die Mehrheit der Teilnehmer kam jedoch immer aus Norwegen. Angemeldet waren 94 Fahrer, davon 18 nicht aus Norwegen.  Es ist nicht bekannt, ob diese überhaupt geplant hatten, angesichts der zu erwartenden Grenzhindernisse anzutreten. Doch selbst die Teilnahme von Norwegern aus anderen Landesteilen ist aktuell nicht regelkonform. Der Femundløpet, Norwegens zweites großes Schlittenhunderennen einige Wochen früher im Jahr, war ebenfalls abgesagt worden.

Norwegen hat aktuell eine 14-Tage-Inzidenz von 66 pro 100 000 Einwohner. Troms und Finnmark ist dabei die am wenigsten betroffene Region mit nur 4 Fällen pro 100 000 Einwohnern in zwei Wochen.

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