Neue grönländische Regierung nun offiziell im Amt

Nuuk (Grönland). Grönlands neu gewähltes Parlament hatte nun seine erste Sitzung, und der 33-jährige Wahlsieger Jens-Frederik Nielsen  von den sozialliberalen Demokraatit ist nun auch offiziell gewählter Regierungschef.  Darüber berichtete Sermitsiaq. Er führt eine Koalition aus vier von fünf Fraktionen im Parlament – diese breite Unterstützung war ihm angesichts des Drucks von Seiten der USA wichtig gewesen.

Jens-Frederik Nielsen Foto Inatsisartut

“ Noch nie war es so wichtig, dass wir zusammenhalten. Deshalb bin ich gerührt darüber, dass wir eine so breite Koalition bilden können, die für eine sichere Gesellschaft arbeitet, für uns und unsere Nachkommen. Wir werden dafür sorgen, dass unsere Kinder unser Land in einer Zukuft übernehmen können, in der das Land weiterhin frei ist, wo der freie Wille weiterhin gilt“, sagte Jens-Frederik Nielsen in seiner Antrittsrede. Er wurde mit den 22 Stimmen der neuen Koalition (Demokraatit, Inuit Ataqatigiit, Siumut, Atassut) gewählt, die acht Mitglieder von Naleraq enthielten sich.

Weil Nielsen noch nicht offiziell im Amt war, war die dänische Premierministerin Mette Frederiksen bei ihrem Besuch vergangene Woche von zwei grönländischen Vertretern empfangen worden: dem da noch amtierenden Múte B. Egede und Jens-Frederik Nielsen als dem nach Wahlergebnis und Koalitionsverhandlungen designierten Regierungschef, dem aber noch die Legitimation durch die Wahl im neuen Parlament fehlte.

Mette Frederiksens demonstrativer Besuch in Grönland

Die bisherige und auch zukünftige Außenministerin Vivian Motzfeld von den sozialdemokratischen Siumut hatte deshalb Mette Frederiksens Besuch kritisiert – diese hätte nach Motzfeld warten sollen, bis die neue Regierung sich konstituiert hat. Nielsen selbst befürwortete Frederiksens Besuch, der auch von den grönländischen und den dänischen Behörden koordiniert worden war. Nach den bisherigen Äußerungen Nielsens und den demonstrativen Bildern von Frederiksen, Nielsen und Egede auf dem Inspektionsschiff Vædderen bei Frederiksens Besuch ist aktuell eher eine Stärkung der grönländisch-dänischen Beziehungen zu erwarten – ein Zusammenrücken angesichts der Attacken und Begehrlichkeiten von Seiten der neuen US-Regierung.

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