Kann Island seine vierte Covid-Welle stoppen?

Island. Bis vor kurzem glaubte man auf Island, Covid-19 gestoppt zu haben – man musste nur noch auf die Landesgrenzen aufpassen. Das ist offenbar nicht lückenlos gelungen. Drei neue Cluster  sind aufgetaucht, alle mit der britischen Variante. Ab heute gelten deshalb wieder härtere Kontaktbeschränkungen – und die Kinder gehen vorzeitig in die Osterferien. So soll die nächste Infektionswelle – für Island ist es die vierte – klein gehalten werden.

Reykjavik

Vierte Welle voraus?

Eine 14-Tage-Inzidenz von 7,6 Infizierten pro 100 000 Einwohner im Inland würden die meisten europäischen Länder aktuell für einen beneidenswerten Zustand halten – doch Island war schon einmal unter 2. Trotz der Tests und Quarantänevorschriften hat es die britische Virusvariante B 1.1.7. nun auch ins Land geschafft. Zuletzt wurden elf Schüler einer sechsten Klasse positiv getestet. Diese Variante ist bekanntlich ansteckender und auch für junge Leute gefährlicher. 454 Personen sitzen in Quarantäne. Nachdem die Isländer zuletzt wieder mehr Freiheiten genossen, gelten nun für drei Wochen erneut strenge Maßnahmen: Maximal zehn Personen, mit Ausnahmen für ganz wenige Situationen, mindestens zwei Meter Abstand. Schwimmbäder, Fitnessstudios, Kinos Theater, Bars und Nachtclubs müssen wieder schließen. Für Restaurants gibt es Auflagen und sie müssen um 22 Uhr schließen. Wie es mit den Schulen und Universitäten nach den Osterferien weitergeht, soll in den nächsten Tagen verkündet werden. Island hatte während der Pandemie bisher zumindest Kitas und die unteren Klassen immer offen gehalten, es sei denn, eine Einrichtung war direkt betroffen.

Verschärfte Regeln bei der Einreise

Die Inzidenz bei den Einreisetests ist deutlich höher als die im Inland – obwohl inzwischen alle einen negativen Test vorweisen müssen, um überhaupt einreisen zu dürfen. Um das Virus und speziell die britische Variante noch besser zu stoppen, wurden die Einreiseregeln verschärft: Auch Kinder müssen nun einen PCR-Test machen. Und wer aus einem Hochrisikogebiet kommt (dunkelrot oder grau nach dem EU-Farbensystem), muss seine Quarantäne in speziellen Quarantäneeinrichtungen  absolvieren und bei einem positiven Test in überwachte Isolation gehen. Diese Regelungen gelten ab dem 1. April für einen Monat.

Früherer Artikel zum Thema: Island öffnet für Geimpfte – abhängig vom Impfstoff

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