Finnland/Norwegen/Schweden. Ostern naht – und schon zum zweiten Mal beschränkt Corona, wie die Feiertage gestaltet werden können. Das ist auch in den drei großen Nordländern so. Dem Hytte/Stuga/Mökki-Aufenthalt steht diesmal allerdings nichts im Wege, sofern es nur gemeinsam mit dem eigenen Haushalt ist. Die Situation und die sonstigen Maßnahmen sind allerdings sehr unterschiedlich. Eine grobe Übersicht.
Finnland: Inzidenz 171,8 pro 100 000 Einwohner in 14 Tagen , Tendenz noch steigend oder stagnierend. Der dreiwöchige landesweite Teil-Lockdown mit geschlossenen Restaurants sollte eigentlich am 28. März enden und soll nun bis 18. April verlängert werden. Landesteile mit geringer Virusverbreitung müssen diese nicht umsetzen. Landesteile mit stärkerer Verbreitung haben stärkere Restriktionen. Es gibt eine Diskussion darüber, ob Ausgangsbeschränkungen gesetzlich vorbereitet werden sollen, damit man sie im Bedarfsfall einsetzen kann. Finnland hatte nun auch seine erste Anti-Coronamaßnahmen-Demo.
Norwegen: Inzidenz 227 pro 100 000 Einwohner in 14 Tagen, Tendenz steigend. Neue Maßnahmen unter anderem: Komplettes Verbot von Alkoholausschank ab morgen bis zum 12. April , zudem soll man sich auf maximal zwei Besucher beschränken. Die Lage ist sehr unterschiedlich in den einzelnen Regionen, deswegen gibt es regional teilweise bereits strenge Regeln. Die Polizei ermittelt aktuell gegen Premierministerin Erna Solberg, weil sie und ihre Familie zu ihrem 60. Geburtstag im Februar die damals geltenden Regeln missachtet haben – es waren zu viele dabei.
Schweden: Inzidenz 604 pro 100 000 Einwohner in 14 Tagen, Tendenz steigend. Bisher keine neuen Maßnahmen, aber Ermahnungen, die bisher geltenden besser einzuhalten. So wird unter anderem immer wieder gegen die Obergrenze von acht Personen verstoßen. Es gab auch schon die ersten Anti-Coronamaßnahmen-Demos. Es gilt weiterhin ein Ausschankverbot für Alkohol ab 20 Uhr noch bis 11. April, Restaurants müssen um 20.30 Uhr schließen und es ist begrenzt, wie viele an einem Tisch sitzen dürfen – maximal vier Personen, bei Gastronomie in Einkaufszentren nur eine. Die Regionen haben teilweise je nach Virussituation zusätzliche Maßnahmen eingeführt. Ab dem 25. März ist eine Neuregelung für die aktuell geschlossenen Museen, Kunsthallen und Themenparks geplant, die sich an der Fläche orientiert.
Impfen mit AstraZeneca
Alle drei Länder haben aktuell die Impfung mit AstraZeneca noch ausgesetzt und suchen nach Wegen, um Nebenwirkungen wie die seltene Hirnthrombose zu verhindern. In Norwegen sind bis jetzt drei Menschen unter 55 Jahren gestorben, nachdem sie nach der Impfung ein ungewöhnliches Krankheitsbild entwickelten. Update: Finnland will die Impfung mit AstraZeneca ab Montag wieder aufnehmen, aber vorerst nur für Menschen ab 65 – in dieser Altersgruppe hatte es diese speziellen Nebenwirkungen bisher nicht gegeben. Update 25.3.: Schweden folgt Finnland und impft weiter mit AstraZeneca, aber nur Menschen ab 65 Jahren.
Früherer Artikel zum Thema:Schweden, Finnland, Norwegen: Jeder für sich gegen die dritte Welle