Island öffnet für Geimpfte – abhängig vom Impfstoff

Island.  Ab sofort ist Reisen nach Island wieder für alle möglich – wenn sie denn mit in Europa anerkannten Impfstoffen geimpft sind. Island schert damit aus dem bisherigen Konsens der Schengenländer aus. Für alle, die weder geimpft sind noch eine durchlebte Coronaerkrankung nachweisen können, gilt ab dem 1. Mai das EU-Ampelsystem.

Krysuvik

Geothermalgebiet Krysuvík, Reykjanes

Für Reisende aus dem EU/EFTA-Raum war Island während der gesamten Pandemiezeit offen gewesen – sie mussten allerdings immer wieder Hürden wie Tests und Quarantäne auf sich nehmen. Besucher aus anderen Ländern mussten besondere Gründe nachweisen können, Tourismus zählte nicht, was unter anderem US-Touristen und seit neuestem auch jene aus Großbritannien traf. Hier war Island den anderen Schengenländern gefolgt. Davon weicht das Land nun mit einer begründeten Ausnahme ab: „Wenn Menschen gegen dieselbe Krankheit geschützt sind, mit denselben Impfstoffen, die von denselben Unternehmen produziert wurden, gibt es keinen medizinischen Grund zur Diskrimination aufgrund des Ortes, wo die Spritze gegeben wurde“, so der Chefepidemiologe Þórólfur Guðnason in der Pressemitteilung der Regierung. Und Premierministerin Katrín Jakobsdóttir hofft auf eine langsame und sichere Rückkehr zur Normalität, zu der auch das Reisen gehöre.

Nur noch wenig Virusverbreitung auf der Insel

Während in vielen Ländern Europas die Infiziertenzahlen gerade wieder steigen, gibt es auf Island tatsächlich schon wieder kleine Schritte zur Normalität. So sind Restaurantbesuch, Sport und Veranstaltungen unter bestimmten Auflagen wieder möglich. Die 14-Tage-Inzidenz im Inland liegt bei 2,2 pro 100 000 Einwohner. Dieser Erfolg soll vor neuen Viren aus dem Ausland geschützt werden. Mehr als 700 aktive Infektionen wurden in den vergangenen neun Monaten durch die Einreisetests entdeckt. Obwohl seit Mitte Februar ein negativer PCR-Test notwendig ist, um überhaupt ins Land gelassen zu werden, gab es auch danach noch positive Ergebnisse beim ersten oder zweiten Test auf Island.

Wichtig: Dokumente müssen die formellen Voraussetzungen erfüllen

Immer wieder kommen allerdings auch Leute auf die Insel, die kein Testergebnis haben oder das Dokument nicht den Anforderungen entspricht. Isländer werden ins Land gelassen, müssen aber Strafe zahlen. Ausländer werden zurückgeschickt. Da dies nicht immer gleich möglich ist, wird nun eine infektionssichere Unterkunft am Flughafen in Keflavík eingerichtet.

Þingvellir

Þingvellir

Geimpfte brauchen weder Tests noch Quarantäne, aber die richtigen Dokumente. Akzeptiert werden bisher nur die Impfstoffe, die auch die Europäische Arzneimittel-Agentur und die Weltgesundheitsbehörde anerkannt haben. Das sind bisher BioNTech/Pfizer (Comirnaty), Moderna, AstraZeneca und Janssen. Britische und US-amerikanische Touristen haben so wieder eine Chance. Wer mit einem chinesischen Impfstoff oder mit Sputnik V geimpft wurde, muss noch warten, bis/ob dieser anerkannt wird. Die formellen Voraussetzungen an das Impfzertifikat gibt es hier.

Befreit von Tests und Quarantäne ist auch, wer nachweislich schon Covid-19 hatte, weil davon ausgegangen wird, dass man dann immun ist. Auch hier ist es wichtig, dass die Nachweise die formellen Voraussetzungen erfüllen, siehe hier.

Ab dem 1. Mai können dann auch diejenigen auf eine einfachere Einreise hoffen, die aus Ländern mit geringer Virusverbreitung kommen. Dann gilt die Skala der EU-Karte.Die Forderung nach einem negativen PCR-Test wird aber nach aktuellem Stand bleiben. Für Reisende aus Ländern mit hoher Virusverbreitung bleiben die Test- und Quarantäneauflagen bestehen.

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